11/13/2025 | Press release | Distributed by Public on 11/13/2025 07:28
Präsentation des Kapitels "Werte & Orientierung" im Rahmen des verpflichtenden Integrationsprogramms
Bei einer Pressekonferenz mit Roland Goiser, dem Direktor-Stellvertreter des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF), präsentierte Integrationsministerin Claudia Plakolm das Kapitel "Werte & Orientierung" des verpflichtenden Integrationsprogramms der Bundesregierung. Sie verwies darauf, dass Integration keine Einladung, sondern eine Verpflichtung sei. "Wer bei uns leben will, muss Deutsch lernen, sich um einen Job bemühen, unsere Werte und Gesetze achten und muss wissen, wofür Österreich steht und wofür es niemals stehen wird", betonte Plakolm und sprach davon, dass "unsere Werte" das Herzstück der Integration bilden würden.
"Österreich ist ein Land, in dem man seine Meinung sagen darf, Frauen und Männer dieselben Rechte haben, Kinder ohne Angst in die Schule gehen können und 'Freiheit' mehr als eine Zeile im Wörterbuch ist. Damit das so bleibt, braucht es klare Regeln, Respekt und ein Bewusstsein dafür, dass Rechte immer auch Pflichten bedeuten", hielt die Integrationsministerin bei ihren Ausführungen im Bundeskanzleramt fest. Der Werteteil des Integrationsprogramms werde aus einem 5-tägigen Werte- und Orientierungskurs und vertiefenden Modulen bestehen. "Dabei wird vermittelt, was Österreich zusammenhält: Sprache, Respekt, Arbeit, Sicherheit und Zugehörigkeit. Es ist ein Demokratie-Kurs zu unseren freien, westlichen Werten", ergänzte Claudia Plakolm.
Die tageweise Gliederung erfolgt in die Schwerpunkte "Deutsch & Bildung", "Arbeit & Eigenverantwortung", "Staat & Demokratie", "Sicherheit & Zusammenleben" sowie "Zugehörigkeit & Engagement". Bei den verpflichtenden Vertiefungen handelt es sich um Seminare zu Gewaltprävention, Sicherheit im Internet und Antisemitismusprävention, Workshops zur Gleichberechtigung, Praxistage bei Polizei, Parlament, Museen und Gedenkstätten sowie individuelle Sprechstunden zu Themen wie Arbeit, Bildung, Familie und Gesundheit.
Den Kursabschluss bildet die Unterzeichnung der Integrationserklärung, einem persönlichen Bekenntnis zu Österreich, zu Werten, Regeln und Traditionen und dazu, ein Teil dieses Landes zu werden, mit allen dazugehörigen Pflichten. "Dazu gehört die klare Ablehnung von Antisemitismus und Respekt vor anderen Religionen. Wer sie unterschreibt, bekennt sich zu unseren Gesetzen, die über jeder Religion stehen, sowie zu Freiheit und Gleichberechtigung. Wer sie unterzeichnet, tut das im Bewusstsein, dass Verstöße Konsequenzen haben. So kann es etwa zu Kürzungen oder Streichungen von Integrationsleistungen und im Wiederholungsfall zum Entzug des Aufenthaltstitel kommen", erklärte die Integrationsministerin.
Die aktuelle OGM-Wertestudie zeige, dass Österreichs Bevölkerung ein starkes Wertefundament habe und dass sie das auch von allen, die hier leben wollen, erwartet. "Ganz oben auf der Werteagenda stehen Selbstbestimmung und Sicherheit. Die Menschen wollen Ordnung, Verlässlichkeit und Höflichkeit im öffentlichen Raum. Christliche Feste und Symbole werden als kulturelles Erbe gesehen. Die Identifikation mit Österreich ist so hoch wie nie zuvor. Wir müssen dieses 'Wir-Gefühl' schützen", so Plakolm. "Wir wollen keine Parallelgesellschaften, sondern eine Gesellschaft, die zusammenhält. Wer bei uns leben will, muss wissen, dass Österreich für Demokratie, Gleichberechtigung, Rechtsstaatlichkeit und Respekt steht. Wer das nicht teilt, kann hier nicht auf Dauer bleiben", betonte die Integrationsministerin abschließend.
Bilder von der Präsentation sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.