BME - Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.

11/13/2025 | Press release | Distributed by Public on 11/13/2025 02:58

BME-Logistikstudie 2025: Digitalisierung in den Unternehmen stockt weiter

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13.11.2025Logistik & Supply Chain

BME-Logistikstudie 2025: Digitalisierung in den Unternehmen stockt weiter

Neue Technologien sind bekannt, bei der praktischen Umsetzung hakt es +++ Unternehmen müssen Verantwortlichkeiten schaffen, Stammdaten konsequent pflegen und die Bandbreite Künstlicher Intelligenz stärker nutzen +++ KI kann Prozesse beschleunigen, Prognosen verbessern und die Resilienz der Lieferketten erhöhen
Trotz breiter Kenntnis digitaler Technologien stockt die Umsetzung in vielen Unternehmen: Laut BME-Logistikstudie 2025 wird das Potenzial von Künstlicher Intelligenz, Big Data und digitalen Zwillingen noch nicht hinreichend ausgeschöpft - dabei könnten sie Prozesse weiter beschleunigen und Lieferketten widerstandsfähiger machen. © everythingpossible/iStock

Bei der Anwendung neuer digitaler Technologien in ihrem Geschäftsalltag treten viele deutsche Unternehmen noch immer auf der Stelle. Sie kennen zwar die relevanten Digitalisierungstechnologien; bei deren Umsetzung besteht allerdings weiterhin Nachholbedarf. Das sind zentrale Ergebnisse der BME-Logistikstudie 2025 "Digitalisierung und Künstliche Intelligenz in Supply Chains".

"Diese Erkenntnis überrascht nicht. Denn bereits die BME-Logistikstudien 2019 und 2022 haben ein ähnliches Bild gezeigt", betont BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Lars Kleeberg. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden kenne mindestens acht Technologien gut genug, um Entscheidungen über deren Einsatz zu treffen. Besonders Cloud Computing, APIs sowie Robotik und Automatisierung seien etabliert.

Technologien unterstützen Risikomanagement und Resilienz von Lieferketten

Es zeigt sich, dass die ausgewählten Digitalisierungstechnologien einen teilweise hohen Beitrag zur Meisterung der aktuellen Herausforderungen im Supply Chain Management leisten können. Das Thema Risikomanagement und Resilienz wird von vielen der Technologien unterstützt, indem mehr Transparenz erzeugt, die Identifikation von Risiken erleichtert oder unmittelbar Resilienz aufgebaut wird.

Ein weiteres Studienergebnis: Lediglich Technologien, deren Einsatz spezifisch ist (beispielsweise in bestimmten Branchen oder für ausgewählte Prozesse) oder deren Begriff weniger geläufig ist, werden nur von einem geringen Anteil der Teilnehmenden als gut bekannt angesehen. Der Kenntnisstand scheint jedoch tendenziell von der Unternehmensgröße abzuhängen: Teilnehmende großer Firmen kennen durchschnittlich mehr Technologien gut als Teilnehmende von kleinen Betrieben. Das kann Auswirkungen auf die Entscheidungen zum Einsatz von Digitalisierungstechnologien haben: Wenn mehr Technologien bekannt sind, können Digitalisierungstechnologien mutmaßlich gezielter ausgewählt und eingesetzt werden.

Noch Luft nach oben

"Aufholpotenzial sehen wir bei KI, Big Data Analytics, Advanced Analytics und den sogenannten Digitalen Zwillingen (virtuelle Abbilder physischer Objekte oder Systeme). Hier ist die Zahl der Pilotprojekte hoch", berichtet Michael Jungk, Leiter der BME-Sektion SCM und Logistik. Gerade die Künstliche Intelligenz entwickele sich vom Zukunftsthema zu einer praxistauglichen Lösung. Dass die Digitalisierung insbesondere in Einkauf, Beschaffungslogistik und SCM noch großes Potenzial für Effizienzsteigerung, Kostenreduktion und Resilienz bietet, ist in den Köpfen der Entscheider längst angekommen. Doch zwischen Wissen und Anwendung klafft noch immer eine Lücke.

Studie listet Digitalisierungshürden auf

Die auch in diesem Jahr wieder in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Michael Huth, Hochschule Fulda, durchgeführte BME-Logistikstudie nennt konkrete Hürden, die eine erfolgreiche Digitalisierung der Geschäftsprozesse in den Unternehmen verzögern. Dazu zählen fehlende Personalressourcen, eine unzureichende Stammdatenqualität und hohe Investitionen. Gerade die Datenqualität ist ein entscheidender Engpass. Ohne klare Verantwortlichkeiten, saubere Stammdaten und Zeiträume für Fachkräfte bleibt Digitalisierung Stückwerk.

Stammdaten konsequent pflegen

Die Handlungsempfehlungen der jüngsten BME-Studie sind eindeutig: Unternehmen müssen sich intensiver mit den neuen Technologien befassen, Personalressourcen aufbauen und Verantwortlichkeiten für die Digitalisierung festlegen, Stammdaten konsequent pflegen und die Bandbreite Künstlicher Intelligenz stärker nutzen. KI kann Prozesse beschleunigen, Prognosen verbessern und die Resilienz der Lieferketten erhöhen, wenn sie richtig eingesetzt wird. Nur so lassen sich Wettbewerbsvorteile erzielen und sichern. Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Sie wird dann wertvoll, wenn Einkauf und Logistik sie gemeinsam nutzen, um aus der Supply Chain eine echte Value Chain zu formen.

"Der Einsatz von Digitalisierungstechnologien ist mit konkretem Nutzen verbunden: Vor allem die drei klassischen Ziele im SCM - geringere Kosten, höhere Qualität, kürzere Zeitdauern - können damit realisiert werden. Dabei hängen die erreichbaren Ziele allerdings stark von der einzelnen Technologie ab", sagt Prof. Dr. Michael Huth, einer der Autoren der Studie.

Über die BME-Logistikstudie 2025

Basis der BME-Logistikstudie 2025 "Digitalisierung und Künstliche Intelligenz in Supply Chains" waren Expertinnen- und Experteninterviews im Zeitraum 13. August bis 28. August 2025. Zuvor wurde eine Online-Befragung durchgeführt. Diese Erhebung fand vom 23. Juni bis einschließlich 26. August 2025 statt, an der sich 236 Personen beteiligten. Projektpartner der BME-Logistikstudie 2025 waren der BME e.V. und Prof. Dr. Michael Huth, Hulocon GmbH.

Download-Link zur Studie

Ihre Kontaktpersonen

Bianka Blankenberg
Pressesprecherin
[email protected]+49 6196 5828-108
Michael Jungk
Leitung Sektion Supply Chain Management und Logistik.
[email protected]+49 6196 5828 119
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