10/09/2025 | Press release | Distributed by Public on 10/09/2025 06:29
Zugleich fordert der Verband den Gesetzgeber in Deutschland auf, eine klare Grundsatzregel zu verankern: Marktdominante Anbieter von Betriebssystemen und Suchmaschinen dürfen nicht zugleich als Medienanbieter auftreten.
"Mit der Einführung des AI Mode steht Deutschland vor einer Grundsatzfrage: Soll der Zugang zu Informationen künftig weiterhin von vielfältigen, redaktionell verantworteten Quellen geprägt sein? Oder werden zunehmend marktbeherrschende Digitalkonzerne mit algorithmisch erzeugten Texten die Meinungsfreiheit einschränken?" erklärte ein Sprecher.
Googles AI Mode liefert Nutzerinnen und Nutzern KI-generierte Antworten ohne vorrangige Verlinkung zu den journalistischen Originalquellen. Dabei besteht die Gefahr, dass nicht nachvollziehbar ist, wie Inhalte ausgewählt, gewichtet oder verändert werden. Die Sichtbarkeit professioneller Medienangebote wird dadurch eingeschränkt, publizistische Verantwortung ausgehebelt - und aus Sicht des BDZV das Tor zur Manipulation der öffentlichen Meinung gefährlich weit geöffnet.
Der Verband fordert Google auf, den Einsatz des AI Mode in Deutschland auszusetzen, bis die offenen Fragen zu Transparenzpflicht, algorithmischer Steuerung, Quellennennung und Urheberbeteiligung bei Nachrichten geklärt sind. "Wir vertrauen darauf, dass sich die Verantwortlichen bei Google Deutschland ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sind - und die Debatte über die Risiken des AI Mode offen führen, bevor unumkehrbare Fakten geschaffen und freie Meinungsbildung gefährdet wird", so der Verband.
Zugleich bekräftigt er das eigene Angebot an die Gesellschaft: Professioneller Journalismus bleibt der verlässlichste Kompass in einer zunehmend fragmentierten Informationswelt. Redaktionen ordnen Fakten, stellen Zusammenhänge her, kontrollieren Macht und bieten Orientierung - nicht durch Algorithmen, sondern durch Verantwortung.
"Wenn KI-Antworten den Journalismus verdrängen, verliert die Demokratie ihr Korrektiv", so der Sprecher. "Was wir brauchen, sind nicht generische Antworten auf komplexe Fragen, sondern unabhängige Stimmen, die sich presseethischen Standards verpflichtet fühlen."