11/10/2025 | Press release | Distributed by Public on 11/11/2025 09:48
In dieser gemeinsamen Erklärung bringen wir unsere tiefe Besorgnis über Berichte zu systematischer Gewalt gegen Zivilistinnen und Zivilisten in Sudan nach der Einnahme Al-Faschirs durch die Schnellunterstützungskräfte (RSF) und über den eskalierenden Konflikt in Norddafur und Kordofan zum Ausdruck. Diese Erklärung wird von den Außenministerinnen und -ministern und hochrangigen Regierungsvertreterinnen und -vertretern Australiens, Belgiens, Dänemarks, Deutschlands, Estlands, Irlands, Islands, Kanadas, Luxemburgs, der Niederlande, Norwegens, Schwedens, der Slowakei, Sloweniens, Spaniens und des Vereinigten Königreichs gebilligt und von Finnland, Lettland, Österreich, Kroatien, Polen, Rumänien, der Schweiz, Tschechien und Zypern unterstützt.
Die Unterzeichner sind tief beunruhigt über die Berichte über systematische und fortgesetzte Gewalt gegen Zivilistinnen und Zivilisten während und nach der Einnahme Al-Faschirs durch die Schnellunterstützungskräfte (RSF) sowie über die Eskalation des Konflikts in ganz Norddafur und in der Region Kordofan.
Die gezielten Angriffe auf Zivilpersonen, ethnisch motivierte Massentötungen, konfliktbezogene sexuelle Gewalt, Aushungern als Mittel der Kriegsführung und die Behinderung des humanitären Zugangs sind abscheuliche Verletzungen des humanitären Völkerrechts.
Solche Handlungen stellen, wenn gesicherte Hinweise darauf vorliegen, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach dem Völkerrecht dar.
Wir verurteilen alle Gräueltaten auf das Schärfste und verlangen ein sofortiges Ende der Gewalt. Wir würdigen die wichtige Arbeit zur Dokumentation der Art der durch die RSF in Al-Faschir begangenen Rechtsverletzungen. Die Straflosigkeit muss beendet und die Rechenschaftspflicht geachtet werden. Schutz und Gerechtigkeit für das sudanesische Volk ist nicht nur eine rechtliche Verpflichtung, sondern auch ein dringendes moralisches Gebot.
Es ist nicht hinnehmbar, dass weiterhin Unterernährung und Hungersnot aufgrund von Zugangsbeschränkungen in weiten Teilen des Landes herrschen. Das Welternährungsprogramm, UNICEF und andere humanitäre Hilfsorganisationen müssen die notwendigen Genehmigungen erhalten, um ihre lebensrettende Arbeit zu leisten und die bedürftigen Bevölkerungsgruppen zu erreichen.
Alle Parteien müssen das humanitäre Völkerrecht einhalten, was die Verpflichtung umfasst, einen schnellen und ungehinderten Zugang zu Nahrung, medizinischer Versorgung und anderen lebenswichtigen Gütern zu gewährleisten. Auch muss Zivilpersonen sicheres Geleit gewährt werden. Wir rufen die Parteien auf, dies unverzüglich im Einklang mit VN-Sicherheitsresolution 2736 zu ermöglichen.
Wir rufen die Konfliktparteien ferner auf, einem Waffenstillstand und einer dreimonatigen humanitären Waffenruhe zuzustimmen, wie in der Quad-Erklärung dargestellt.
Wir sind über die Versuche besorgt, Sudan zu teilen, und bekräftigen unsere Unterstützung für die Souveränität, Einheit und territoriale Unversehrtheit des Landes und für das Recht seiner Bevölkerung, in Frieden, Würde und Gerechtigkeit ohne äußere Einmischung zu leben.
Wir rufen die Parteien auf, an den Verhandlungstisch zu kommen. Nur durch einen breiten und inklusiven politischen Prozess unter sudanesischer Führung können Sudans Herausforderungen gemeistert werden.
Åsmund Aukrust, Minister für internationale Entwicklung von Norwegen
Senatorin Penny Wong, Ministerin für auswärtige Angelegenheiten von Australien
Maxime Prévot, Vizepremierminister und Minister der auswärtigen Angelegenheiten, der europäischen Angelegenheiten und der Entwicklungszusammenarbeit von Belgien
Elsebeth Søndergaard Krone, Staatssekretärin für Entwicklungspolitik von Dänemark
Dr. Johann David Wadephul, Bundesminister des Auswärtigen von Deutschland
Margus Tsahkna, Minister für auswärtige Angelegenheiten der Republik Estland
Þorgerður Katrín Gunnarsdóttir, Ministerin für auswärtige Angelegenheiten von Island
Simon Harris, (Tánaiste) Vizepremierminister und Minister für auswärtige Angelegenheiten und Handel von Irland
Anita Anand, Ministerin für auswärtige Angelegenheiten von Kanada
Xavier Bettel, Minister für auswärtige Angelegenheiten und Außenhandel, Minister für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Angelegenheiten von Luxemburg
Aukje de Vries, Ministerin für Außenhandel und Entwicklung der Niederlande
Maria Malmer Stenergard, Ministerin für auswärtige Angelegenheiten von Schweden
Juraj Blanár, Minister für auswärtige und europäische Angelegenheiten der Slowakischen Republik
Tanja Fajon, Ministerin für auswärtige Angelegenheiten von Slowenien
José Manuel Albares Bueno, Minister für auswärtige Angelegenheiten von Spanien
Yvette Cooper, Ministerin für Auswärtiges, Commonwealth und Entwicklung des Vereinigten Königreichs
Finnland, Kroatien, Lettland, Österreich, Polen (Ministerium für auswärtige Angelegenheiten der Republik Polen), Rumänien, der Schweiz, Tschechien (Ministerium für auswärtige Angelegenheiten der Tschechischen Republik) und der Republik Zypern