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Federal Ministry for Education, Family Affairs, Senior Citizens, Women and Youth of the Republic of Germany

11/09/2025 | Press release | Distributed by Public on 11/10/2025 02:15

„Nie wieder darf Gleichgültigkeit siegen“ – Bildungsministerin Karin Prien erinnert in Amsterdam an die Reichspogromnacht

Anlässlich des 87. Jahrestags der Reichspogromnacht hat Bildungsministerin Karin Prien an einer Gedenkveranstaltung der jüdischen Gemeinde in Amsterdam teilgenommen. In der traditionsreichen Portugiesischen Synagoge sprach sie vor mehr als 700 Teilnehmenden über die Bedeutung der Erinnerung für die Gegenwart - und über die Notwendigkeit, Antisemitismus in all seinen Formen entschieden entgegenzutreten.

Zuvor besuchte Prien das Anne-Frank-Haus und zeigte sich tief beeindruckt von der Ausstellung und der Bildungsarbeit vor Ort.

Bundesbildungs- und Familienministerin Karin Prien: "Anne Frank ist für mich - wie für viele Menschen weltweit - ein Symbol für die Verfolgung und Ermordung von Millionen Jüdinnen und Juden, aber zugleich auch für Mut und Lebensfreude. Die Bildungsarbeit des Anne-Frank-Hauses ist ein wichtiges Vorbild auch für die Antisemitismusprävention in Deutschland."

Im Anschluss traf die Ministerin Vertreterinnen und Vertreter von MACCABI Europa und MACCABI Niederlande. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Herausforderungen durch Antisemitismus im Sport sowie die Folgen des Terrorangriffs der Hamas vom 7. Oktober 2023 für jüdische Sportvereine in Europa. Angesprochen wurden auch die antisemitischen Ausschreitungen beim Europa-League-Spiel zwischen Ajax Amsterdam und MACCABI Tel Aviv. Prien betonte, wie wichtig es sei, jüdisches Leben im Sport sichtbar zu machen und aktiv gegen Diskriminierung einzutreten.

In ihrer Rede bei der Gedenkveranstaltung der Central Joods Overleg (CJO) erinnerte Prien an die Schrecken der Schoah, deren Beginn die Pogromnacht markierte.

Bundesbildungs- und Familienministerin Karin Prien: "Als deutsche Ministerin mit jüdischen Wurzeln, deren Großeltern in die Niederlande geflohen waren und mit einer Familiengeschichte, die geprägt ist von der nationalsozialistischen Verfolgung und Ermordung europäischer Jüdinnen und Juden, ist es für mich eine besondere Ehre, an diesem Ort sprechen zu dürfen. Die Reichspogromnacht markierte den tragischen Wendepunkt: den Übergang von Diskriminierung und Ausgrenzung hin zur offenen Verfolgung und schließlich zur systematischen Ermordung. Dieses Gedenken erinnert uns daran, wie schnell Worte zu Taten werden können und wie zerbrechlich Menschlichkeit ist, wenn Hass Raum gewinnt. Auch heute erleben wir - gerade seit dem furchtbaren Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 - wieder einen alarmierenden Anstieg antisemitischer Vorfälle, von Ausgrenzung bis hin zu offener Gewalt. Das erfüllt mich mit tiefer Sorge. Die Erinnerung an die Pogromnacht ist deshalb mehr als ein Rückblick - sie ist ein Auftrag. Sie mahnt uns, wachsam zu bleiben, Haltung zu zeigen und uns mit aller Kraft gegen Antisemitismus und jede Form von Menschenfeindlichkeit zu stellen. Nur so können wir sicherstellen, dass sich die Schrecken der Vergangenheit niemals wiederholen. Überall in Europa gibt es Menschen, die nicht wegsehen - die sich in Schulen, im Sport, in den sozialen Netzwerken und im Berufsleben gegen Antisemitismus engagieren. Sie machen mir Mut."

Mit ihrem Besuch in Amsterdam setzte Karin Prien ein deutliches Zeichen für Erinnerung, Verantwortung und Solidarität über Grenzen hinweg.

Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 markierte den Beginn der systematischen Verfolgung jüdischer Menschen im nationalsozialistischen Deutschland und in Europa. Zerschlagene Schaufensterscheiben, brennende Synagogen und Gewalt auf offener Straße zwangen viele zur Flucht. Mit dem deutschen Überfall auf die Niederlande am 10. Mai 1940 begann die Besatzung - und damit eine neue Phase der Verfolgung jüdischen Lebens auch in Amsterdam.

Federal Ministry for Education, Family Affairs, Senior Citizens, Women and Youth of the Republic of Germany published this content on November 09, 2025, and is solely responsible for the information contained herein. Distributed via Public Technologies (PUBT), unedited and unaltered, on November 10, 2025 at 08:16 UTC. If you believe the information included in the content is inaccurate or outdated and requires editing or removal, please contact us at [email protected]