WHO - World Health Organization Regional Office for Europe

11/05/2025 | Press release | Distributed by Public on 11/06/2025 15:22

20 Jahre Protokoll über Wasser und Gesundheit: Förderung der Widerstandsfähigkeit inmitten globaler Krisen

Die Paneuropäische Region (die 53 Länder der Europäischen Region der WHO und Liechtenstein) stellt als Reaktion auf die eskalierenden globalen Krisen die Resilienz in den Mittelpunkt ihrer Programmplanung für den Bereich Wasser- und Sanitärversorgung und Hygiene. Das Protokoll über Wasser und Gesundheit feiert sein 20-jähriges Bestehen vor dem Hintergrund des sich verschärfenden Klimawandels, verschiedener Konflikte, sich verändernder Krankheitsmuster und demografischer Entwicklungen. Dieses einzigartige internationale Übereinkommen schafft eine grundlegende Verbindung zwischen einer nachhaltigen Wasser- und Sanitärversorgung und Hygiene und der Prävention und Bekämpfung wasserbedingter Krankheiten. Es ist ein rechtsverbindliches Instrument, bei dem unter Zusammenführung der Bereiche Gesundheit, Umwelt und Wasser wichtige regionsweite Ziele verfolgt werden.

Die siebte Tagung der Vertragsparteien des Protokolls findet auf Einladung der ungarischen Regierung und des von WHO/Europa und der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE) gemeinsam gestellten Sekretariats in Budapest statt. Das hochrangige Segment am Eröffnungstag, an dem Minister und andere hochrangige Repräsentanten teilnehmen werden, wird sich primär mit widerstandsfähigen Systemen für eine gesündere Zukunft beschäftigen. Von ihnen wird erwartet, dass sie ein ehrgeiziges, zukunftsorientiertes Arbeitsprogramm für die nächsten drei Jahre verabschieden, das eine strategische, auf Resilienz ausgerichtete Perspektive für künftige Anstrengungen im Bereich Wasser- und Sanitärversorgung und Hygiene für mehr Gesundheit beinhaltet.

Das Protokoll über Wasser und Gesundheit unterstützt direkt die deutliche Ausrichtung auf Klimaresilienz, Gesundheitssicherheit und zukunftssichere Gesundheitssysteme, die sowohl in der Erklärung von Budapest über Umwelt und Gesundheit von 2023 als auch im neuen Zweiten Europäischen Arbeitsprogramm vorgegeben wird, und trägt damit entscheidend zur Verwirklichung ehrgeiziger Ziele bei der Stärkung von Systemen im Bereich Wasser- und Sanitärversorgung und Hygiene bei.

Zwei Jahrzehnte greifbare Fortschritte

Auch nach 20 Jahren hat das Protokoll nichts von seiner Aktualität verloren. "Heute werden 118 Mio. Menschen in der Europäischen Region von Gesundheitseinrichtungen versorgt, die noch immer über keine sanitäre Grundversorgung verfügen. Dabei sind Gesundheitseinrichtungen der Ort, an dem die Hilfebedürftigen Heilung suchen. Doch ohne angemessene Wasser- und Sanitärversorgung und Hygiene kann die erwartete Hilfe für allzu viele Menschen zu unbeabsichtigten Schäden führen", erklärt Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa. "Das Fazit lautet, dass Sicherheit im Bereich Wasser- und Sanitärversorgung und Hygiene integraler Bestandteil jeder Investition in eine moderne Gesundheitsversorgung sein muss."

Seit seinem Inkrafttreten im Jahr 2005 kommt dem Protokoll eine bedeutende Rolle bei der Ausweitung des Zugangs zu einer sicheren Wasser- und Sanitärversorgung, bei der Verbesserung der Trinkwasserqualität und bei der Förderung von Hygiene in der Paneuropäischen Region zu. Es bietet den Mitgliedstaaten einen Fundus an evidenzbasierten Instrumenten und Leitlinien. Zusammen mit seiner starken Ausrichtung auf die praktische Umsetzung in den Ländern befördert das Protokoll Fortschritte in den Bereichen Wasser- und Sanitärversorgung und Gesundheit in der Region.

Das Protokoll hat die Einführung einer risikobasierten Wassersicherheitsplanung vorangetrieben, ein von der WHO empfohlener Ansatz, der inzwischen in mehr als 30 Ländern zur Bewältigung von Klimarisiken und anderen Gefahren eingesetzt wird. Die im Rahmen des Protokolls entwickelten Leitlinien wurden auch bei eingehenden Bewertungen in über 1500 Gesundheitseinrichtungen in zehn Ländern herangezogen, was zu konkreten Verbesserungen für Dutzende von Millionen Menschen führte. Eine vor Kurzem veröffentlichte Übersicht über die Erkenntnisse zu Legionella, einem der wichtigsten wasserbedingten Krankheitserreger in der Europäischen Region, wird zu einem besseren Verständnis in Bezug auf sein Auftreten sowie Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung beitragen.

"Wir können uns keine Selbstzufriedenheit leisten. Nun, da sich die Auswirkungen des Klimawandels verschärfen, gesundheitliche Notlagen sich häufen, die Umweltzerstörung sich beschleunigt und neue Bedrohungen wie im Bereich Cybersicherheit entstehen, wird die vor uns liegende Aufgabe noch dringlicher", erklärt Tatiana Molcean, Exekutivsekretärin der UNECE. "Für eine sichere Zukunft müssen wir in widerstandsfähige und chancengleiche Systeme im Bereich Wasser- und Sanitärversorgung und Hygiene investieren."

Investitionen in widerstandsfähige Wasser-, Sanitär- und Hygienesysteme sind eine Investition in die Gesundheit der Menschen. Durch die Stärkung der Widerstandsfähigkeit werden wir Gemeinschaften, die einer ungewissen Zukunft entgegensehen, stärker und gesünder machen.

WHO - World Health Organization Regional Office for Europe published this content on November 05, 2025, and is solely responsible for the information contained herein. Distributed via Public Technologies (PUBT), unedited and unaltered, on November 06, 2025 at 21:23 UTC. If you believe the information included in the content is inaccurate or outdated and requires editing or removal, please contact us at [email protected]