Bundesland Brandenburg

10/01/2025 | Press release | Distributed by Public on 10/01/2025 05:18

Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen wollen im Dreiländereck zusätzliche Überflutungsfläche für die Elbe schaffen

Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen wollen im Dreiländereck zusätzliche Überflutungsfläche für die Elbe schaffen

- Erschienen am 01.10.2025

Gemeinsam gegen künftige Fluten: Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Brandenburg arbeiten beim Hochwasserschutz an der Elbe enger zusammen. Im Fokus stehen dabei drei Deichrückverlegungen im Dreiländereck. Zur Umsetzung und Finanzierung haben die Umwelt-Staatssekretäre Dr. Steffen Eichner (Sachsen-Anhalt) und Anka Dobslaw (Niedersachsen) sowie Anke Herrmann, Abteilungsleiterin im Umweltministerium Brandenburgs, heute in Iden (Landkreis Stendal) eine Vereinbarung unterzeichnet. Sie schafft auch die Basis für eine weiterhin positive ökologische Entwicklung am Fluss.

Um Ortschaften und landwirtschaftliche Flächen besser vor Überflutung zu schützen, sind bei Wahrenberg (Sachsen-Anhalt), Gorleben (Niedersachsen) und westlich von Wittenberge (Brandenburg) neue Überflutungsflächen von insgesamt rund 1.560 Hektar geplant. Hier könnte sich die Elbe bei Hochwasser stärker ausbreiten, Wasser zurückhalten und anschließend gleichmäßiger abfließen. Dafür müssen neue Deiche in größerer Entfernung zum Fluss gebaut werden; die Gesamtkosten werden aktuell auf rund 120 Millionen Euro geschätzt. Die Finanzierung soll über das Nationale Hochwasserschutzprogramm zu 60 Prozent aus Bundes- und zu 40 Prozent aus Landesmitteln erfolgen.

Schwerpunkte der heute unterzeichneten Vereinbarung:

  • Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt kooperieren bei der Rückverlegung von Elbedeichen im Dreiländereck eng miteinander und informieren sich kontinuierlich über den Stand der Umsetzung
  • Die Information der Öffentlichkeit soll möglichst gemeinsam erfolgen
  • Abstimmungen erfolgen über eine Arbeitsgruppe der Umweltressorts der Länder

Der sachsen-anhaltinische Staatssekretär Dr. Steffen Eichner betonte:

"Vorsorge verbindet. Gemeinsam bringen wir modernen Hochwasserschutz mit ökologischem Mehrwert im Dreiländereck voran. Das schützt Menschen vor künftigen Elbe-Hochwassern und schafft neue wertvolle Auenlebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten."

Die niedersächsische Staatssekretärin Anka Dobslaw ergänzte:

"Mit der Deichrückverlegung schaffen wir in Kooperation mit Sachsen-Anhalt und Brandenburg Überflutungsfläche bei Hochwasser und Wasserrückhalteflächen in Trockenzeiten. Damit schützen wir die Menschen an der Elbe und tragen zu einer Verbesserung der ökologischen Entwicklung des Flusses bei."

Die Abteilungsleiterin im brandenburgischen Umweltministerium Anke Herrmann unterstrich:

"Ich begrüße es, dass die zwischen unseren drei Ländern bewährte Zusammenarbeit im vorsorgenden Hochwasserschutz wie bei den Havelpoldern fortgesetzt wird. Diese drei Maßnahmen entfalten in Kombination ein großes Potential zur Hochwasserentlastung, das besonders der Stadt Wittenberge zugutekommt."

Dialog zum Hochwasserschutz stärken

Die Ländervereinbarung wurde heute im Rahmen einer Infoveranstaltung für Behördenvertreter, Bürgermeister aus der Region, Naturschutzorganisationen, Landwirtschaftsvereinigungen sowie weitere Verbände unterzeichnet. Damit wollen die Umweltministerien der Länder den Dialog mit den Menschen in der Region zum Hochwasserschutz an der Elbe stärken. Vorgestellt wurden Ziele und aktuelle Planungen zur gemeinsamen Verbundmaßnahme "Deichrückverlegungen Elbe im Dreiländereck (ST-BB-NI)" im Rahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms.

Details zur Verbundmaßnahme:

In Sachsen-Anhalt sollen durch die geplante Deichrückverlegung Wahrenberg im Landkreis Stendal nördlich des Ortsteils der Gemeinde Aland bis zu 1.300 Hektar einstige natürliche Überschwemmungsflächen der Elbe wiederhergestellt werden. Die Gesamtkosten werden aktuell auf rund 85 Millionen Euro geschätzt.

Im Landkreis Lüchow-Dannenberg, im äußersten Nordosten Niedersachsens, werden gegenwärtig die Voraussetzungen für eine Deichrückverlegung bei Gorleben geprüft. Mit dieser Maßnahme sollen bis zu 108 Hektar ehemaliger natürlicher Überschwemmungsflächen entlang der Elbe reaktiviert werden. Ziel ist es, die ökologische Qualität der Flusslandschaft auf diese Weise zu verbessern und gleichzeitig einen nachhaltigen Beitrag zum Hochwasserschutz zu leisten. Die voraussichtlichen Gesamtkosten des Projekts belaufen sich nach erster Schätzung derzeit auf ca. 12 Millionen Euro.

Auf der Brandenburger Elbseite im Landkreis Prignitz ist die Deichrückverlegung Wittenberge West vorgesehen. Diese soll eine Fläche von 150 Hektar umfassen zur Wiedergewinnung ehemaliger Überschwemmungsflächen und wirkt unmittelbar entlastend auf die Deiche zum Schutz der Stadt Wittenberge sowie der elbaufwärts gelegenen Gebiete bei Hochwasser der Elbe. Die Kosten werden auf 19 Millionen Euro geschätzt.

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