10/08/2025 | Press release | Distributed by Public on 10/08/2025 09:09
Außenminister Wadephul erklärte vor seiner Abreise nach Belfast und Paris heute (08.10.25):
Der Westliche Balkan ist Teil unserer europäischen Familie. Darum ist für uns klar: Den eingeschlagenen Weg in die EU gehen wir gemeinsam mit den sechs Ländern der Region.
Der Katalysator im EU-Beitrittsprozess der Staaten des Westlichen Balkans ist der Berliner Prozess. Diese Funktion ist wichtiger denn je. Denn die Menschen beginnen, das Vertrauen auf eine baldige Zukunft in der EU zu verlieren. Das können wir uns nicht leisten, denn dann droht ein Rückfall in alte Zeiten der Feindseligkeit und eine größere Rolle Russlands und Chinas.
Gleichzeitig geht es im Berliner Prozess auch darum, die tagtägliche Zusammenarbeit zu fördern und spürbare Verbesserungen im Leben der Menschen zu erreichen - sei es durch grenzüberschreitende Jugendarbeit, freien Reiseverkehr oder die gegenseitige Anerkennung von Abschlüssen.
Natürlich gibt es gerade auf dem Weg der Versöhnung teilweise noch viele Schritte zu gehen. Auch deshalb ist der Ort, den unsere britischen Freunde und Gastgeber in diesem Jahr für das Treffen der Außenminister gewählt haben, von besonderer Bedeutung: Belfast steht symbolisch dafür, wie nach Jahrzehnten der gesellschaftlichen Spaltung Versöhnung möglich wurde. Nicht über Nacht. Sondern mit Geduld, politischem Willen, vor allem aber dank des Mutes vieler Menschen, in schwierigen Situationen immer wieder aufeinander zuzugehen.
Gleichzeitig beschäftigt uns in dieser Woche weiterhin die Lage im Nahen Osten. Für die Familien der Geiseln und für die Menschen in Gaza gibt es endlich Hoffnung. Hoffnung, dem Albtraum der vergangenen beiden Jahre zu entkommen. Hoffnung auf ein Leben in Würde, in Freiheit und in Sicherheit. In diesen Stunden und Tagen der Diplomatie kommt es darauf an, zusammenzuwirken und anzupacken. Deshalb reise ich von Belfast weiter nach Paris, wo auf Einladung meines französischen Kollegen ein Ministertreffen europäischer, arabischer und weiterer muslimischer Staaten stattfindet.
Viele Staaten sind bereit, sich dafür einzusetzen, dass der US-Friedensplan gelingt und aus der Hoffnung auf Frieden schnell Wirklichkeit wird. Dafür darf von Gaza keine Gefahr mehr für Israel ausgehen, und dafür brauchen die Menschen im Gazastreifen neben der dringenden humanitären Versorgung vor allem eine politische und wirtschaftliche Perspektive. Deutschland ist bei humanitärer Hilfe, Stabilisierung und Wiederaufbau ein international gefragter Partner. Wir stehen bereit, gemeinsam mit internationalen Partnern unseren Beitrag zu leisten. Dazu und zu weiteren Schritten werden wir uns in Paris abstimmen.