09/03/2025 | Press release | Distributed by Public on 09/02/2025 23:14
Die jüngste Eurobarometer-Umfrage des Europäischen Parlaments zeigt die hohen Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an die EU und ihren Haushalt für die Zeit nach 2027.
Inmitten geopolitischer Unsicherheit ist die Mehrheit der Unionsbürgerinnen und -bürger der Ansicht, dass die EU eine wichtigere Rolle spielen sollte, was den Schutz ihrer Bürgerinnen und Bürger vor globalen Krisen und Gefahren für die Sicherheit angeht (EU-weit: 68 %, Deutschland: 72 %, Österreich: 54 %). 90 % der EU-weit Befragten wollen, dass die Mitgliedstaaten geschlossener auftreten (DE: 91 %, AT: 83 %). 77 % - und somit mehr als drei Viertel - sind der Meinung, dass die EU mehr Mittel braucht, um den aktuellen globalen Herausforderungen zu begegnen (DE: 70 %, AT: 65 %).
In den Prioritäten der Bürgerinnen und Bürger kommt die Besorgnis über die derzeitige politische und wirtschaftliche Lage zum Ausdruck
Die Befragten gaben an, die EU müsse sich auf Verteidigung und Sicherheit (EU: 37 %, DE: 44 %, AT: 30 %) sowie auf Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaft und Industrie (EU: 32 %, DE: 35 %, AT: 32 %) konzentrieren, um ihre Stellung in der Welt zu stärken und dem aktuellen politischen und wirtschaftlichen Umfeld gerecht zu werden. Als Themen, denen das Europäische Parlament Priorität einräumen soll, nannten die Befragten in erster Linie Inflation, steigende Preise und Lebenshaltungskosten (EU: 41 %, DE: 34 %, AT: 42 %), Verteidigung und Sicherheit (EU: 34 %, DE: 47 %, AT: 28 %) und die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung (EU: 31 %, DE: 30 %, AT: 31 %). Wie die Eurobarometer-Umfrage nach der Europawahl zeigte, waren Inflation und Lebenshaltungskosten bereits bei der letzten Europawahl zentrale Themen. Vielen Unionsbürgerinnen und -bürgern bereitet die wirtschaftliche Lage nach wie vor große Sorgen.
Gemeinsame Aufgaben gemeinsam finanzieren
Damit in das investiert wird, was zählt, müssen 78 % der EU-weit Befragten (DE: 78 %, AT: 67 %) zufolge mehr Projekte von der EU als Ganzes finanziert werden - und nicht von einzelnen Mitgliedstaaten.
Transparenz ist entscheidend
91 % der EU-weit Befragten (DE: 94 %, AT: 91 %) gaben an, das Europäische Parlament müsse über alle Informationen und Mittel verfügen, die erforderlich sind, um die Ausgaben der EU ordnungsgemäß kontrollieren zu können. Darüber hinaus sprachen sich 85 % der Unionsbürgerinnen und -bürger (DE: 90 %, AT: 88 %) dafür aus, dass die EU die Bereitstellung von Geldern für Mitgliedstaaten an das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit und an demokratische Grundsätze knüpfen sollte - in allen Mitgliedstaaten stimmte die Mehrheit der Befragten dem zu.
Parlamentspräsidentin Roberta Metsola erklärte: "Die EU-Bürgerinnen und -Bürger wollen, dass Europa sich auf Sicherheit und die Wirtschaft konzentriert. Sie erwarten von der EU Stabilität und eine starke, geeinte europäische Stimme in der heutigen unsicheren Welt. Unsere Prioritäten und der nächste langfristige EU-Haushalt müssen daher der Union ermöglichen, neue geopolitische Realitäten anzugehen. Das Parlament hat zugehört, und nun müssen wir unseren Worten Taten folgen lassen, in das investieren, was zählt, und für unsere Bürgerinnen und Bürger liefern."
EU-Mitgliedschaft beeinflusst den Alltag der Bürgerinnen und Bürger
72 % der EU-weit Befragten (DE: 82 %, AT: 76 %) gaben an, dass sich das Handeln der EU auf ihren Alltag auswirkt. Die Hälfte der EU-weit Befragten (DE: 54 %, AT: 42 %) bewertet diese Auswirkungen als "positiv", 31 % (DE: 35 %, AT: 31 %) als "weder positiv noch negativ" und 18 % (DE: 21 %, AT: 27 %) als "negativ".
In den Augen der Bevölkerung ist die EU ein Hort der Stabilität - und 73 % der EU-weit Befragten (DE: 75 %, AT: 60 %) gaben an, dass ihr Heimatstaat durch die EU-Mitgliedschaft Vorteile hat. Als Grund dafür nannten die Befragten insbesondere den Beitrag der EU zum Schutz des Friedens und zur Stärkung der Sicherheit (EU: 37 %, DE: 42 %, AT: 34 %), die bessere Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten (EU: 36 %, DE: 46 %, AT: 29 %) und den Beitrag der EU zum Wirtschaftswachstum (EU: 29 %, DE: 30 %, AT: 36 %).
Die vollständigen Ergebnisse finden Sie hier.
Hintergrundinformationen: Die Eurobarometer-Umfrage vom Frühjahr 2025 des Europäischen Parlaments wurde von der Forschungsagentur Verian vom 5. bis zum 29. Mai 2025 in den 27 Mitgliedstaaten der EU durchgeführt. Die Umfrage erfolgte in Form von persönlichen Interviews, wobei in einigen Mitgliedstaaten (Dänemark, Finnland, Malta, den Niederlanden und Schweden) zusätzlich Videointerviews (CAVI) durchgeführt wurden. Insgesamt wurden 26 410 Interviews geführt. Die Ergebnisse für die EU wurden entsprechend der Bevölkerungszahl des jeweiligen Landes gewichtet.