09/25/2025 | Press release | Distributed by Public on 09/25/2025 06:34
Musik wurde schon immer von Technologie geprägt. Von Mehrspur-Tonbandgeräten über Synthesizer bis hin zu digitalen Audio Workstations und Auto-Tune - jede Generation von Künstler*innen und Produzent*innen nutzt neue Tools, um ihren Sound und ihr Storytelling weiterzuentwickeln.
Das Innovationstempo rund um generative KI-Technologie ist aktuell jedoch besonders hoch und kann Kreative mitunter verunsichern. Im besten Fall eröffnet KI Künstler*innen völlig neue Wege, Inhalte zu erschaffen, während Technologie Hörer*innen hilft, diese zu entdecken. Im schlimmsten Fall nutzen sogenannte "Bad Actors" oder Content-Farmen KI, um Hörer*innen zu täuschen und minderwertige Inhalte ins Ökosystem zu bringen. Das kann authentische Künstler*innen ausbremsen, die gerade dabei sind, ihre Karriere aufzubauen.
Diese Art von schädlichen KI-Inhalten beeinträchtigt das Nutzererlebnis für Hörer*innen und versucht häufig, Tantiemen unrechtmäßig umzuleiten.
Die Zukunft der Musikbranche wird derzeit gestaltet - und wir sind überzeugt: Ein starker Schutz vor den negativen Seiten von generativer KI ist entscheidend, um das Potenzial dieser Technologie im Sinne von Künstler*innen und Produzent*innen voll entfalten zu können.
Wir sehen eine Zukunft, in der Künstler*innen und Produzent*innen selbst bestimmen, ob und wie sie KI in ihre kreativen Prozesse einbinden. Wie immer überlassen wir ihnen diese kreativen Entscheidungen. Gleichzeitig arbeiten wir kontinuierlich daran, sie vor Spam, Identitätsmissbrauch sowie Betrug zu schützen, während wir Hörer*innen noch mehr Transparenz über die Musik auf Spotify bieten.
Dieser Weg ist für uns nicht neu. Wir setzen uns seit über zehn Jahren dafür ein, Spam auf Spotify zu verhindern. Allein in den vergangenen zwölf Monaten, die vom starken Anstieg generativer KI-Tools geprägt waren, haben wir über 75 Millionen Spam-Tracks von Spotify entfernt.
Die KI-Technologie entwickelt sich rasant weiter. Wir passen unsere Richtlinien daher regelmäßig an und legen unseren Fokus derzeit auf folgende Punkte:
Das Problem:Wir hatten schon immer eine Richtlinie gegen irreführende Inhalte. Doch KI-Tools machen es so einfach wie nie zuvor, Stimmen bekannter Künstler*innen nachzuahmen.
Unsere Antwort: Wir haben eine neue Richtlinie zum Identitätsmissbraucheingeführt, die klarstellt, wie wir mit Fällen von KI-gestützten Stimmkopien (und anderen Formen unautorisierter stimmlicher Nachahmung) umgehen. Künstler*innen erhalten dadurch einen stärkeren Schutz und bessere Möglichkeiten zur Durchsetzung ihrer Rechte.
Stimmliche Nachahmung ist auf Spotify nur dann erlaubt, wenn betroffene Künstler*innen die Nutzung ausdrücklich freigegeben haben.
Zusätzlich setzen wir uns dafür ein, eine weitere Taktik des Identitätsmissbrauchs zu verhindern - wenn Personen, Musik (egal ob KI-generiert oder nicht) betrügerisch unter dem Profil anderer Künstler*innen auf Streamingdiensten hochladen. Gemeinsam mit führenden Distributoren testen wir neue Präventionsmaßnahmen, damit sich solche Vorfälle bereits an der Quelle stoppen lassen. Außerdem verbessern wir unseren "Content Mismatch"-Prozess, damit wir Anfragen schneller bearbeiten und Künstler*innen schon vor dem Release einen "Mismatch" melden können.
Warum das wichtig ist: Die unautorisierte Nutzung von KI, um die Stimme von Künstler*innen nachzuahmen, stellt einen Identitätsmissbrauch dar, untergräbt die Kunst und bedroht die grundlegende Integrität des Werks. Einige Künstler*innen entscheiden sich gegebenenfalls bewusst, ihre Stimme für KI-Projekte zu lizenzieren - das ist ihre Entscheidung. Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass diese Entscheidung bei den Künstler*innen bleibt.
Das Problem: Die gesamten Musik-Auszahlungen auf Spotify sind von einer Milliarde US-Dollar im Jahr 2014 auf zehn Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 gestiegen. Solch hohe Summen ziehen leider auch Betrüger*innen an. Spam-Taktiken wie Massen-Uploads, Duplikate, SEO-Hacks, Missbrauch von extrem kurzen Tracks und andere Formen von minderwertigen Inhalten lassen sich leichter ausnutzen, da sich durch KI-Tools in kurzer Zeit große Mengen an Musik generieren lassen.
Unsere Antwort: Im Herbst führen wir ein neues Filtersystem für Musik-Spam ein. Dieses System erkennt Tracks und Personen, die solche Taktiken beim Hochladen von Musik nutzen, markiert sie und unterbindet die darauf bezogenen Empfehlungen. Wir wollen sicherstellen, dass wir nicht versehentlich die Falschen bestrafen. Deshalb werden wir das System in den kommenden Monaten vorsichtig und schrittweise einführen und fortlaufend neue Signale hinzufügen, welche die neuen Spam-Methoden zuverlässig identifizieren.
Warum das wichtig ist: Unkontrolliertes Spam-Verhalten kann den Tantiemen-Pool verwässern und die Sichtbarkeit für Künstler*innen verringern, die sich an die Regeln halten. Unser neues Filtersystem für Musik-Spam schützt davor und verhindert, dass Spammer*innen Einnahmen generieren, die stattdessen an professionelle Künstler*innen und Songwriter*innen gehen sollten.
Das Problem: Viele Hörer*innen wünschen sich mehr Informationen darüber, wie die Musik, die sie auf Spotify streamen, entstanden ist und welche Rolle KI dabei spielt. Gleichzeitig gibt es für Künstler*innen, die KI verantwortungsvoll im kreativen Prozess einsetzen, bislang keine Möglichkeit, transparent zu machen, ob und wie sie KI-Tools genutzt haben. Uns ist bewusst, dass der Einsatz von KI-Tools immer mehr Facetten hat und keine Entweder-Oder-Entscheidung ist. Künstler*innen und Produzent*innen können selbst entscheiden, ob sie KI für bestimmte Aspekte ihrer Produktionen nutzen. Die Branche braucht daher einen differenzierten Ansatz für KI-Transparenz und sollte nicht dazu gezwungen werden, jeden Song als "KI" oder "Nicht-KI" zu klassifizieren.
Unsere Antwort: Wir unterstützen die Entwicklung eines neuen Branchenstandards für KI-Kennzeichnungen in Musik-Credits, der über DDEXerarbeitet wird. Sobald Labels, Distributoren und Partner diese Informationen einreichen, zeigen wir sie in der Spotify App an. Damit können Künstler*innen und Rechteinhaber*innen klar angeben, wo und wie KI in einem Track eingesetzt wird - etwa bei Stimmen, Instrumenten oder Postproduktion. Dieser Schritt stärkt das Vertrauen in die Plattform und hat nicht das Ziel, Künstler*innen zu bestrafen, die KI verantwortungsvoll einsetzen, oder Tracks mit KI-Anteilen im Ranking zu benachteiligen.
Dieses Vorhaben benötigt eine breite Abstimmung in der Branche. Wir freuen uns, gemeinsam mit einer Vielzahl von Partnern an diesem Standard zu arbeiten, darunter: Amuse, AudioSalad, Believe, CD Baby, DistroKid, Downtown Artist & Label Services, EMPIRE, Encoding Management Service - EMS GmbH, FUGA, IDOL, Kontor New Media, Labelcamp, NueMeta, Revelator, SonoSuite, Soundrop und Supply Chain.
Warum das wichtig ist:Indem wir einen Branchenstandard unterstützen und zu seiner breiten Einführung beitragen, können wir sicherstellen, dass Hörer*innen überall die gleichen Informationen bekommen - unabhängig davon, welchen Streamingdienst sie nutzen. So bleibt das Vertrauen im gesamten Musik-Ökosystem erhalten, weil Hörer*innen nachvollziehen können, was hinter der gestreamten Musik steckt. Wir betrachten dies als einen wichtigen ersten Schritt, der sich auf jeden Fall weiterentwickeln wird.
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Auch wenn KI die Art und Weise der Musikproduktion verändert, bleiben unsere Prioritäten beständig: Wir investieren in Tools, um die Identität von Künstler*innen zu schützen, die Plattform weiterzuentwickeln und die Transparenz für Hörer*innen zu fördern. Wir unterstützen die kreative Freiheit von Künstler*innen beim Einsatz von KI, bekämpfen aber aktiv den Missbrauch durch Content-Farmen und Betrüger*innen. Spotify erstellt oder besitzt keine Musik; vielmehr ist es eine Plattform für lizenzierte Musik, bei der die Tantiemen auf Grundlage der Hörer*innen-Zahlen ausgezahlt werden. Dabei wird die gesamte Musik gleich behandelt - unabhängig davon, mit welchen Tools sie produziert wurde.
Diese Neuerungen sind die jüngsten in einer Reihe von Veränderungen, mit denen wir ein vertrauenswürdigeres Musik-Ökosystem für Künstler*innen, Rechteinhaber*innen und Hörer*innen schaffen. Während sich die Technologie weiterentwickelt, werden wir auch künftig neue Maßnahmen einführen.