09/01/2025 | Press release | Distributed by Public on 09/01/2025 04:14
Der Kanton Solothurn zieht eine positive Zwischenbilanz zur Beratungsstelle Opferhilfe. Vier Jahre nach ihrer Gründung zeigt eine externe Evaluation: die Beratungsstelle leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz und zur Unterstützung von Gewaltbetroffenen.
Seit dem 1. Juli 2021 verfügt der Kanton Solothurn über eine eigene Opferberatungsstelle. Sie bietet kostenlose und vertrauliche Hilfe, Beratung, Soforthilfe und finanzielle Unterstützung an. Vier Jahre nach der Gründung liegt nun die erste umfassende Evaluation vor - mit einem klaren Fazit: Die Beratungsstelle hat sich als zentrale und qualitativ hochstehende Anlaufstelle für Opfer von Gewalt im Kanton etabliert.
Schutz und Unterstützung bei verschiedenen Delikten
Die im Auftrag des Kantons durch die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) durchgeführte Evaluation würdigt insbesondere die hohe Fachlichkeit und das Engagement des Beratungsteams, die niederschwellige Erreichbarkeit sowie die enge Vernetzung mit Fachstellen und Institutionen. Die Beratungszahlen steigen kontinuierlich. Im Jahr 2024 wurden rund 800 Beratungen für Opfer von häuslicher Gewalt (50%), Sexualdelikten (20%) sowie Verkehrsunfällen, Raubüberfällen, medizinischen Behandlungsfehlern und fürsorgerischen Zwangsmassnahmen (zusammen 30%) durchgeführt. Das zeigt gemäss Evaluationsbericht den Bedarf an Unterstützung und sei ein Zeichen für den wachsenden Bekanntheitsgrad und das Vertrauen der Bevölkerung. Die Beratungsstelle erfülle ihren Auftrag gemäss Opferhilfegesetz in hoher Qualität und leiste einen entscheidenden Beitrag zur Prävention und Unterstützung von Gewaltbetroffenen.
Diverse Optimierungen vorgenommen
Die Evaluation zeigt auch Entwicklungspotential auf, etwa bei der Erreichbarkeit bestimmter Zielgruppen oder im Bereich Schutzunterkünfte. Der Kanton hat bereits reagiert und verschiedene Massnahmen getroffen, um das Angebot für Gewaltbetroffene weiter zu verbessern. Anfang Jahr hat die Beratungsstelle Opferhilfe neu die Chatberatung eingeführt. Seither kann über das Internet niederschwellig und anonym Kontakt mit der Beratungsstelle aufgenommen werden. Das vereinfacht insbesondere Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Zugang. Zudem sind die Flyer der Beratungsstelle nun in deutlich mehr Sprachen verfügbar. In Bezug auf die Schutz- und Notunterkünfte startet Anfang 2026 ein Pilotprojekt. Frauen, die das Frauenhaus verlassen, erhalten eine begleitete Anschlusslösung. Dies unterstützt die Betroffenen und schafft schneller freie Plätze im Frauenhaus.
Regierungsrat sieht Beratungsstelle auf dem richtigen Weg
Der Regierungsrat anerkennt die geleistete Aufbauarbeit und das grosse Engagement der Mitarbeitenden der Beratungsstelle Opferhilfe. Er ist überzeugt, dass die Beratungsstelle einen wichtigen Beitrag für die Unterstützung von Gewaltbetroffenen im Kanton leistet. Das neue Angebot hat sich in kurzer Zeit zu einer unverzichtbaren Anlaufstelle für Opfer von Gewalt entwickelt. Der Regierungsrat setzt sich dafür ein, dass diese wertvolle Arbeit auch in Zukunft bestmöglich unterstützt wird.
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