University of Fribourg

11/25/2025 | Press release | Archived content

Gemeinsam stark im Kampf gegen Krebs

Zell- und Gentherapien sind vielversprechend, aber immer noch äusserst kostspielig. Das im Bereich der medizinischen Bildgebung führende Pharmaunternehmen Bracco Imaging, die auf die Automatisierung von Zelltherapien spezialisierte Firma Limula und Nicola Vannini, Professor an der Universität Freiburg, bündeln ihre Kräfte, um solche Therapien erschwinglicher zu machen. Diese öffentlich-private Partnerschaft (PPP) wird von Innosuisse, der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung, in Höhe von 688'000 Franken über einen Zeitraum von zwei Jahren unterstützt.

Zell- und Gentherapien revolutionieren die Medizin und wecken grosse Hoffnungen bei Patient:innen mit schweren Krankheiten, insbesondere Krebs. Erste Behandlungen mit gentechnisch veränderten Zellen (sogenannten CAR-T-Zellen) sind bereits in den USA und in Europa zugelassen. Die Ergebnisse sind spektakulär, namentlich bei Personen mit Leukämie und anderen Blutkrebserkrankungen.

Trotz ihres enormen Potenzials sind diese Therapien für die meisten Patient:innen, die davon profitieren könnten, bisher unerreichbar. Die Herstellung besteht heute noch aus zahlreichen manuellen Arbeitsschritten. Das macht den Prozess langwierig, komplex und quasi nutzlos für eine gross angelegte Produktion. Das Resultat: Eine Dosis kann bis zu mehrere Hunderttausend Schweizer Franken kosten - ein Betrag, der für viele Kranke inakzeptabel ist.

Öffentlich-private Partnerschaft
Das Problem ist allerdings nicht unlösbar: Bracco, Limula und die Universität Freiburg haben beschlossen, eine Forschungs- und Entwicklungspartner­schaft einzugehen, und zwar im Rahmen eines Innovationsprojekts in Höhe von knapp 700'000 Franken über einen Zeitraum von zwei Jahren, das finanziert wird von Innosuisse, der Schweizerischen Agentur für Innovations­förderung.

Bracco Imaging ist ein Unternehmen, das spezialisiert ist auf medizinische Kontrastmittel (Präparate, die für MRI und CT eingesetzt werden, um das Körperinnere besser abbilden zu können). Limula ist eine Lausanner Firma, die ein Gerät entwickelt, das alle Produktionsstufen von Zelltherapien automatisch ausführen kann. Die Universität Freiburg wird durch Prof. Nicola Vannini vertreten, einen anerkannten Spezialisten für den Stoffwechsel von T-Zellen.

Innovativer Ansatz
Ziel des Projekts ist es, die jeweils einzigartigen Kompetenzen der Projektpartner zu kombinieren und eine neue Produktionsmethode anzubieten. «Wir haben die Lipid-Mikrobläschen, die wir normalerweise als Ultraschall-Kontrastmittel verwenden, so angepasst, dass sie bestimmte Zellen einfangen», erklärt Thierry Bettinger, Direktor des Bracco-Forschungszentrums in Genf. «Diese Bläschen verändern die Art und Weise, wie Zielzellen in einer Flüssigkeit treiben. So können wir sie isolieren, ohne sie zu beschädigen.»

Die von Limula entwickelte Lösung ermöglicht ihrerseits eine effiziente Handhabung dieser Zielzellen ohne menschliche Eingriffe, die den Prozess kontaminieren oder stören könnten. Luc Henry, CEO von Limula, ist überzeugt: «Dieser neue Ansatz wird nicht nur die Behandlungsqualität verbessern, sondern auch das komplexe Verfahren vereinfachen und dessen Kosten reduzieren.»

Last, but not least soll Prof. Nicola Vannini seine Expertise bei der Charakterisierung von Immunzellen einbringen. «Mein Team und ich werden untersuchen, wie und in welchem Masse diese Technologien die Gesundheit der in den Therapien verwendeten Zellen beeinflussen. So wollen wir herausfinden, ob der neue Ansatz die Behandlungen effektiver macht», meint der Wissenschaftler der Universität Freiburg abschliessend.

Die Hoffnung ist gross, zumal der Weltmarkt für derartige Zell- und Gentherapien bis 2034 auf über 100 Milliarden Dollar anwachsen könnte.

Kontakt

Nicolas Vannini
Professor
Mathematisch-Naturwissenschaftliche und Medizinische Fakultät
[email protected]
+41 78 772 17 20
+41 26 300 94 87

Luc Henry
CEO Limula SA
[email protected]
+41 76 693 23 00

Quelle

Unicom Kommunikation & Medien
Avenue de l'Europe 20
CH-1700 Fribourg
+41 26 300 70 34
[email protected]
www.unifr.ch/unicom/de

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