WHO - World Health Organization Regional Office for Europe

12/17/2025 | Press release | Distributed by Public on 12/17/2025 15:22

Mehr als die Hälfte der Europäischen Region der WHO erlebt aufgrund eines neuen Stamms eine intensive, frühe Grippesaison

Kopenhagen, 17. Dezember 2025

Die Influenza breitet sich in der Europäischen Region früher als üblich aus, wobei ein neuer dominanter Virusstamm die Gesundheitssysteme in einigen Ländern erheblich belastet. Der Öffentlichkeit werden einfache Schutzmaßnahmen empfohlen, um sich und andere in diesem Winter zu schützen.

Die Grippesaison hat etwa vier Wochen früher begonnen als in früheren Jahren. Mindestens 27 der 38 Länder der Europäischen Region der WHO, die Daten melden, verzeichnen derzeit eine hohe oder sehr hohe Influenzaaktivität. In sechs Ländern (Irland, Kirgisistan, Montenegro, Serbien, Slowenien, Vereinigtes Königreich) erhielten mehr als die Hälfte der auf grippeähnliche Erkrankungen getesteten Patienten einen positiven Befund für Influenza.

"Die Grippe kommt jeden Winter, aber in diesem Jahr ist es ein bisschen anders", sagt Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa. "Ein neuer Stamm - A(H3N2) Subklade K - treibt die Zahl der Infektionen nach oben, obwohl es keine Hinweise darauf gibt, dass er schwerere Erkrankungen verursacht. Diese neue Variante der saisonalen Grippe ist inzwischen für bis zu 90 % aller bestätigten Grippefälle in der Europäischen Region verantwortlich. Sie zeigt, wie selbst eine kleine genetische Veränderung des Grippevirus unsere Gesundheitssysteme enorm unter Druck setzen kann, weil die Menschen keine Immunität dagegen aufgebaut haben."

Auch wenn der aktuelle saisonale Grippeimpfstoff eine Infektion vielleicht nicht verhindern kann, so bestätigen doch erste Daten aus dem Vereinigten Königreich, dass er das Risiko schwerer gesundheitlicher Folgen des Influenza-A(H3N2)-Virus senkt. Die Impfung ist nach wie vor die wichtigste Präventionsmaßnahme, um schwere Verläufe zu vermeiden. Dies gilt insbesondere für Menschen mit erhöhtem Risiko wie ältere Menschen, chronisch Kranke, Schwangere und Kinder. Darüber hinaus sind auch die Beschäftigten im Gesundheitswesen bei Impfungen vorrangig zu behandeln, um ihre Gesundheit und die ihrer Patienten zu schützen.

Wie auch in anderen Jahreszeiten sind es vor allem Kinder im Schulalter, die eine Ausbreitung in der Bevölkerung vorantreiben. Dagegen treten die meisten schweren Fälle, die einen Krankenhausaufenthalt erfordern, bei Erwachsenen ab 65 Jahren auf, was verdeutlicht, dass sie vorrangig geimpft werden müssen.

Wie Sie in diesem Winter sicher bleiben

Die Zahl der Fälle wird weiter steigen, bis die Grippesaison wahrscheinlich Ende Dezember oder Anfang Januar ihren Höhepunkt erreicht. Die meisten Menschen erholen sich von der Grippe von selbst. Personen mit schweren Symptomen oder anderen Erkrankungen sollten einen Arzt aufsuchen.

Die WHO verweist auf bewährte Maßnahmen zur Eindämmung der Übertragung und zur Rettung von Menschenleben.
  • Lassen Sie sich impfen. Dies ist der beste Schutz, insbesondere für vorrangige Risikogruppen und Beschäftigte des Gesundheitswesens, die ebenfalls Maßnahmen zur Infektionsprävention ergreifen und bei Bedarf eine Maske tragen sollten.
  • Stoppen Sie die Ausbreitung. Bleiben Sie zu Hause, wenn Sie sich unwohl fühlen. Wenn Sie Symptome von Atemwegserkrankungen haben, tragen Sie in der Öffentlichkeit eine Maske, um die Übertragung des Virus auf andere zu verhindern. Bedecken Sie beim Niesen oder Husten Mund und Nase. Waschen Sie sich regelmäßig die Hände. Öffnen Sie häufig Fenster und Türen, um die Durchlüftung von Innenräumen zu verbessern.
"Die aktuelle Grippesaison ist zwar ernst, stellt aber keine globale Notlage dar, wie wir sie während der COVID-19-Pandemie erlebt haben. Unsere Gesundheitssysteme verfügen über jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit der Influenza. Wir haben sichere Impfstoffe, die jährlich aktualisiert werden, und wir haben ein klares Regelwerk von Schutzmaßnahmen, die funktionieren. Wenn wir die bewährten Instrumente nutzen, die wir bereits haben - Impfungen, gesundheitsbewusstes Verhalten und ein starkes öffentliches Gesundheitswesen zum Schutz der Schwächsten -, dann werden wir diesen vorhersehbaren, saisonalen Sturm überstehen."

"Im gegenwärtigen Klima von Fehlinformationen und gezielter Desinformation ist es außerdem wichtig, glaubwürdige Informationen von vertrauenswürdigen Quellen wie den nationalen Gesundheitsbehörden und der WHO einzuholen", sagte Dr. Kluge abschließend. "In einer schwierigen Grippesaison können vertrauenswürdige, evidenzbasierte Informationen lebensrettend sein."

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