09/30/2025 | Press release | Distributed by Public on 09/30/2025 02:18
XING Arbeitsmarktreport 2025:
Über die Hälfte der Arbeitnehmenden ist mit der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben grundsätzlich zufrieden
Vor allem Beschäftigte in den neuenBundesländern würden Arbeitszeit trotzdem gern reduzieren - dieBeschäftigten in den alten vor allem wegen Stress und mehr Zeit mit Familie
Finanzielle Hebel beim Thema Arbeitszeit greifen in den neuen Bundesländern stärker
Deutschlandweit bewerten rund 60Prozent die eigenen Jobchancen zurzeit als schwierig
XING Managing DirectorThomas Kindler: "Die Beschäftigten sind sich einig: Sie lehnen Mehrarbeit für sich persönlich ab und halten sie auch aus volkswirtschaftlichen Gründen für nicht notwendig"
Hamburg, 30. September 2025 - Vor über 35 Jahren fiel die Mauer zwischen West- und Ostdeutschland - und seitdem sind die beiden Arbeitswelten deutlich enger zusammengewachsen. Der XING Arbeitsmarktreport2025 zeigt jedoch auch die Unterschiede auf: So halten über zwei Drittel der Beschäftigte in den neuen Bundesländern (68%) Mehrarbeit für den Wohlstandserhalt nicht nötig (alte Bundesländer: 63 %). Gleichzeitig zeigt sich, dass hier finanzielle Aspekte beim Thema freiwillige Mehrarbeitoder auch Reduzierung der Arbeitszeit eine deutlich größere Rolle spielen als im Westen. Für den Arbeitsmarktreport hat das Marktforschungsinstitut Appinio im Auftrag des Jobs-Netzwerk XING 2.000 Beschäftigte zwischen 18 und 65 Jahren deutschlandweit im Rahmen einer repräsentativen Erhebung befragt.
Rund die Hälfte aller Beschäftigten in Deutschland kann Beruf und Privatleben grundsätzlich gut vereinen. 56 Prozent sind mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden oder sehr zufrieden (2024: 52 %). Die gute Nachricht: Während letztes Jahr der Wert in den neuen Bundesländern bei nur 48 Prozent lag, ist er jetzt auf 54 Prozent gestiegen (alte Bundesländer: 57 %). Und an diesem Status wollen die meisten nichts ändern: Mehrarbeit schließen 62 Prozent der Beschäftigten im Ostenund 60 Prozent im Westen für sich persönlich aus. Stattdessen sagen 69 Prozent der Befragten in den neuen Bundesländern, dasssie gerne weniger arbeiten würden, in den alten Bundesländern liegt die Zustimmung bei 66 Prozent. Die Gründe dafür sind in den Regionen unterschiedlich gewichtet: Mehr Zeit für sich selbst und Hobbys werden von 64 Prozent der Befragten im Westengenannt, in den östlichenBundesländern spielt das für 56 Prozent die entscheidende Rolle. Auch beim Thema Stress sind die Wahrnehmungen unterschiedlich: 60 Prozent der Arbeitnehmenden in den alten Bundesländern würden gerne wegen Stress weniger arbeiten, in den neuen Bundesländern sind es mit 52 Prozent knapp über die Hälfte.
Aber auch über ihre eigene Situation hinaus sehen die meisten Beschäftigten keinen Bedarf für Mehrarbeit: Zwei Drittel der Beschäftigtenin den neuen Bundesländern (68 %) halten sie für den Wohlstandserhalt nichtnötig (alte Bundesländer: 63 %)."Die Beschäftigten haben eine ganz klare Antwort auf die derzeitige politische Diskussion: Sie lehnen Mehrarbeit für sich persönlich ab und halten sie auch aus volkswirtschaftlichen Gründen für nicht notwendig. Hier müssen wir als Gesellschaft sozialverträgliche und flexible Lösungen finden. Das fängt bei der Gesetzgebung an, hört dort aber noch lange nicht auf", sagt Thomas Kindler, Managing Directorvon XING.
Finanzielle Motive wirken in den neuen Bundesländern stärker
Denn die Zahlen zeigen, dass deutschlandweit rund 40 Prozent der Befragten Mehrarbeit zumindest nicht kategorisch ablehnen. Auf die Frage hin, was für Anreize es geben müsste, damit sie mehr Wochenstunden arbeiten würden, geben die Beschäftigten grundsätzlich vor allemmonetäre Aspekte wie Bonuszahlungen und Prämien (49 %) oder höhere anteilige Zuschläge auf das reguläre Gehalt (46 %) an. Aber auch zusätzliche Urlaubstage sind als Option beliebter geworden (45 %; 2024: 40 %). Die Beschäftigten in den neuen Bundesländern finden zusätzliche Freizeit noch attraktiver als die Befragten in den alten: Für genau die Hälfte (50 %) wäre das ein Anreiz für Mehrarbeit (alte Bundesländer: 44 %). Flexible Arbeitszeiten dagegen kommen im Westentendenziell besser an (alte Bundesländer: 25 %, neue Bundesländer: 21 %).
Fragt man allerdings die rund 40 Prozent der Beschäftigten, die angegeben haben, zur Mehrarbeit bereit zu sein, nach ihren konkreten Gründen, offenbart sich vor allem im Hinblick auf finanzielle Aspekte ein deutliches Gefälle zwischen Ost und West: 82 Prozent der Arbeitnehmenden in den neuen Bundesländern sagen, dass sie das Geld brauchen- in den alten Bundesländern sind es mit 66Prozentdeutlich weniger. Bei der Frage, warum die Beschäftigten ihre derzeitige Arbeitszeit nicht reduzieren wollen, zeigt sich ein ähnliches Bild: 74 Prozent der Befragten inden ostdeutschenBundesländern sagenebenfalls "Weil ich das Geld brauche", aber nur 55 Prozent derjenigen im Westen. Hier antworten auch 58 Prozent der Befragten mit "Weil mir die Arbeit Spaß macht", in den neuen Bundesländern ist das nur für 47 Prozent ein Grund.
Auch in Bezug auf die grundsätzlichhöhere Attraktivität eines (potenziellen) Arbeitgebersspielt der finanzielle Aspekt in den Bundesländern im Osten eine größere Rolle. So sind gute Entlohnung (alte Bundesländer: 44 %, neue Bundesländer: 49 %) und zusätzliche Prämien oder Bonuszahlungen (neue Bundesländer: 46 %, alte Bundesländer: 42 %) für fast die Hälfte der ausschlaggebende Punkt. Verantwortlich für diese Ergebnisse wird in erster Linie die Tatsache sein, dass Beschäftigte im Osten laut Bertelsmann Stiftung weiterhin rund 16 Prozent weniger verdienen als die im Westen.
Wirtschaftliche Situation beeinflusst Berufsalltag
Was ihre persönlichen Chancen am Arbeitsmarkt angeht, sind die Beschäftigten sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern überwiegend pessimistisch: 59 Prozent finden es "eher" bis "sehr" schwierig, derzeit einen neuen Job zu finden (2024: 58 %). In den westdeutschenBundesländern wird die Lage dabei tendenziell leicht optimistischer eingeschätzt(59 %) als in den ostdeutschen(61 %). Der Fachkräftemangel beeinflusst allerdingsden Arbeitsalltag im Osten Deutschlands etwas stärker: 41 Prozent sagen, es sei schwieriger, passende Mitarbeiter für das Unternehmen zu finden, im Westen sind es 37 Prozent.
"Ost und West rücken näher zusammen",sagt Thomas Kindler. "Wo es Unterschiede gibt, sind sie handfest: Geld wirkt in den neuen Bundesländernstärker, der Wunsch nach Flexibilität und hoher Lebensqualität ist in den westlichenBundesländern auf höherem Niveau stärker ausgeprägt. Wer dem Fachkräftemangel begegnen will, gewinnt mit zielgenauen Angeboten, die den jeweiligen Bedürfnissen entgegenkommen."
Über die Studie
Für den XING Arbeitsmarktreport2025 befragte das Marktforschungsinstitut Appinioim Juli 2025 insgesamt 3.500 Angestellte in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz im Alter von 18 bis 65 Jahren national repräsentativ für das Alter und Geschlecht der jeweiligen Bevölkerung sowie 600 volljährige Personaler und Recruiterin Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz im Rahmen einer Online-Umfrage im Auftrag von XING.
Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.new-work.se/de/newsroom.
Über XING
XING ist das renommierte Jobs-Netzwerk in Deutschland. Mit einer starken Präsenz in Österreich und der Schweiz verbindet es über 20 Millionen Mitglieder im deutschsprachigen Raum. Nur bei XING finden Berufstätige aller
Branchen und Karriere-Level über 1 Million Jobs und können von beliebten Arbeitgebern sowie mehr als 20.000 Recruiterngefunden werden. Eine Vielzahl präziser Filteroptionen, Millionen integrierter Kultur- und Gehaltsdaten von Unternehmen sowie neuesteKI-Technologien bieten eine zeitgemäße und personalisierte Job-Suche. XING unterstützt seine Nutzerinnen und Nutzer dabei, aus der Vielzahl an Angeboten den Job auszusuchen, der wirklich zu ihnen und ihren individuellen Bedürfnissen passt. Die intelligenten Recruiting-Lösungen von XING helfen Unternehmen zudem, ihr Recruiting unkomplizierter, effektiver und zielgerichteter zu gestalten. Bei XING profitieren HR-Verantwortliche von reichweitenstarken Stellenanzeigen (Passive-Sourcing), der gezielten Identifikation und Ansprache passender Talente (Active Sourcing) sowie von einem optimierten Bewerbungsmanagement-System. Mehr Informationen unter xing.comund recruiting.xing.com.
Über die New Work SE
Die New Work SE engagiert sich für eine bessere Arbeitswelt. Mit ihren beiden starken Marken, dem Jobs-Netzwerk XING und der Arbeitgeber-Vergleichsplattform kununu, tritt sie an, der wichtigste Recruiting-Partner im deutschsprachigen Raum zu sein. Sie bringt Kandidaten und Unternehmen zusammen, damit Berufstätige ein zufriedeneres Job-Leben führen und Firmen durch die richtigen Talente erfolgreicher werden. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Hamburg und beschäftigt seine insgesamt rund 1.200 Mitarbeiter auch an vier weiteren Standorten in Wien, Barcelona, Valencia und Porto. Weitere Infos unter https://www.new-work.se/und nwx.new-work.se/.