09/07/2025 | Press release | Distributed by Public on 09/07/2025 10:10
Altenkirchen. Am 11. September findet der bundesweite Warntag statt. Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) Björn Jestrimsky informiert im Vorfeld unter anderem über einzelne Warnsysteme und deren Einsatz.
MOWAS warnt auf allen Kanälen
Bei einer akuten Gefährdung der Bevölkerung durch ein entsprechend großes Szenario kann die Einsatzleitung oder die zuständige Behörde die Warnung für unmittelbar Betroffene und auch weitere Personen veranlassen. Dazu steht u.a. das Warnsystem MOWAS (Modulares Warnsystem) des Bundes zur Verfügung. Hierdurch kann die Einsatzleitung nach Eingabe von erforderlichen Daten mit einem "Tastendruck" alle Warnmittel und Warnmultiplikatoren des eigenen Zuständigkeitsbereichs auszulösen und Warnungen auf allen verfügbaren Kanälen versenden. Hierbei wird sie ggf. von der zuständigen Rettungsleitstelle unterstützt. Die für den Landkreis Altenkirchen zuständige Integrierte Leitstelle hat ihren Sitz in Montabaur. Die Warnmeldungen werden dann satellitengestützt und anlassbezogen an Presseredaktionen, Rundfunksender und an sonstigen Endgeräten ("Handy-App und Co") verteilt und sorgen so für eine maximale Streuung. "Wichtig ist, dass Sie die Warnung ernst nehmen und sich an die übermittelte Handlungsempfehlung halten sowie selbstständig und fortlaufend weiter informieren", so Jestrimsky. "Allein die Tatsache, dass Sie eine Warnung erreicht, zeigt, dass sich ein besonderes und nicht alltägliches Ereignis mit besonderen Gefahren ereignet!"
Mögliche Ereignisse für eine konkrete Warnung sind beispielweise
- Großbrände mit extremer Rauch- und Schadstoffausbreitung,
- Unglücksfälle mit chemischen Gefahren wie im Sommer 2020 in Betzdorf,
- Explosionsgefahr,
- extreme Unwetterereignisse wie 2023 in Daaden,
- terroristische Gefahren und Polizeieinsätze wie zuletzt in Weitefeld.
Cell Broadcast hat größte Reichweite
In Deutschland werden zur Warnung der Bevölkerung viele Kanäle eingesetzt. Warnmeldungen erfolgen über TV, Radio, Sirenen, Warn-Apps, Cell Broadcast oder auch über eine wachsende Anzahl an Stadtinformationstafeln. "Mit keinem anderen Warnkanal erreichen wir derzeit mehr Menschen direkt", erläutert BKI Jestrimsky die Vorteile von Cell Broadcast. Mit diesem Mobilfunkdienst bekommt man Warnnachrichten direkt aufs Handy, wenn die technischen Voraussetzungen erfüllt sind. Man benötigt
- ein Betriebssystem-Update für Android (Google) ab Version 11 oder iOS (Apple) ab Version 16.1
- das Handy oder Smartphone ist eingeschaltet
-das Handy oder Smartphone befindet sich nicht im Flugmodus.
Ältere Geräte sind zum Teil nicht empfangsfähig. Eine Liste der geeigneten Geräte findet man auf den Seiten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ...
Regionale Warnungen über NINA und KATWARN
Eine weitere Empfangs- und Informationsmöglichkeit bieten die Warnapps NINA und KATWARN. Hier gibt es wichtige Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes aus der Region für unterschiedliche Gefahrenlagen, z. B, bei einer Gefahrstoffausbreitung oder einem Großbrand. Seit Juli 2025 werden in einem neuen Bereich Warnmeldungen der Polizei in speziellen Situationen - Androhung von Gewalttaten, Bombendrohung oder Warnung vor gefährlichen Straftätern mit öffentlicher Fahndung etc. - veröffentlicht. Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserinformationen der zuständigen Stellen der Bundesländer sind ebenfalls in die Warn-Apps integriert.
Jestrimsky: "Wichtig ist jedoch, dass sie in dieser App einen Ort oder Landkreis definieren, für den sie Warnungen empfangen wollen, da sie sonst keine erhalten! Am besten abonnieren sie z.B. den Wohnort, den Arbeitsplatz oder den Ort, an dem sie sich regelmäßig aufhalten. Auch die Schutzengelfunktion ist eine Möglichkeit. Diese warnt sie zu ihrem aktuellen Aufenthaltsort.