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11/14/2025 | Press release | Distributed by Public on 11/14/2025 07:45

Eine Umfrage zeigt: Künstliche Intelligenz (KI) ist längst im Schulalltag angekommen.

Rostock, 14. November 2025. Zum achten Mal tagen mehr als 200 Medienscouts aus dem gesamten Bundesgebiet in Rostock. Die Jugendlichen sind an ihren Schulen Ansprechpartnerinnen und Experten für das Thema Medienkompetenz. Eine Umfrage unter den Medienscouts im Vorfeld der Bundesjugendkonferenz Medien (BJKM) zeigt: Künstliche Intelligenz (KI) ist längst im Schulalltag angekommen. Mehr als jede und jeder zweite befragte Medienscout (56 Prozent) nutzt regelmäßig Sprachassistenten und Chatbots für Schulaufgaben. Weitere 30 Prozent haben KI-Anwendungen bereits als Aufgabenhilfe ausprobiert. Künstliche Intelligenz hilft den Schülerinnen und Schülern zu besseren Noten: 43 Prozent gaben an, dass sie für Aufgaben, die mit Hilfe der KI gelöst wurden, schon einmal bessere Noten bekommen haben. Dennoch erfolgt der Einsatz keinesfalls unreflektiert. Mehr als jeder bzw. jede vierte Befragte hält Informationen von der KI weniger oder gar nicht vertrauenswürdig.

"Künstliche Intelligenz verändert bereits heute, wie wir lernen, arbeiten und kommunizieren. Wir müssen Heranwachsende dabei unterstützen diese Technologien kritisch und verantwortungsvoll zu nutzen. Medienkompetenz ist die Schlüsselkompetenz der Zukunft", betont Manon Austenat-Wied, Leiterin der TK-Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern.

Digitale Beziehungskultur im Fokus

Ein zentrales Thema der Konferenz ist die Frage, wie das digitale Zeitalter das Bild von Beziehungen und Liebe prägt. Sechs von zehn befragten Jugendlichen nutzen soziale Netzwerke, um ihren "Crush" (Schwarm) genau unter die Lupe zu nehmen. Auch gaben 64 Prozent an, dass die erste Kontaktaufnahme bei einer Schwärmerei via Chat erfolgt. Dennoch verliert das persönliche Gespräch (57 Prozent) oder die Hilfe einer Freundin oder eines Freundes (39 Prozent) nicht an Bedeutung. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Jugendliche immer noch klassische Kommunikationsformen nutzen, jedoch stark digital beeinflusst werden. Darüber hinaus benannten die Scouts auch Herausforderungen der digitalen Welt, bezogen auf Beziehungen und Intimität: für 78 Prozent entstehen falsche Vorstellungen von Beziehungen und 63 Prozent spüren wachsenden Druck durch soziale Medien. Des Weiteren wurde der Anstieg von Sexualisierung und Objektifizierung (48 Prozent), Schwierigkeiten bei der Kommunikation (43 Prozent) und das Fehlen von Privatsphäre (33 Prozent) angegeben.

"Bei den all den Vorteilen digitaler Kommunikation dürfen wir nicht vergessen, dass Social-Media-Kontakte keine Umarmung ersetzen. Eine angebotene Schulter zum Anlehnen hat immer noch eine andere Wirkung als ein digitaler Austausch", betont Helena Dittrich, Organisatorin der BJKM.

Medienscouts unterstützen in vielfältigen Problemlagen

Die Scouts sind Multiplikatoren auf Augenhöhe und bei Problemen für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler immer ansprechbar. Oftmals wenden diese sich zuerst lieber an Gleichaltrige. Acht von zehn der befragten Medienscouts wurden im vergangenen Jahr von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern wegen Social Media Problemen kontaktiert. Auch Anfragen aufgrund von Cybermobbing-Vorfällen (69 Prozent) und Hate Speech (47 Prozent) kamen häufig vor. Weiterhin beraten die Scouts schwerpunktmäßig zu den Themen Apps (40 Prozent), Urheberrecht (36 Prozent), Cybergrooming (33 Prozent), Gaming (30 Prozent), Radikalisierung (26 Prozent) und Abzocke im Netz (25 Prozent).

Ungesunder Medienkonsum und die Auswirkungen

Die Medienscouts übernehmen Verantwortung: 81 Prozent sehen sich neben den Eltern (85 Prozent) sowie Lehrerinnen und Lehrern (59 Prozent) in der Verantwortung gesunden Medienkonsum zu vermitteln. Dennoch müssen sie auch selbst auf sich achten: 49 Prozent gaben an, bereits die Erfahrung gemacht zu haben, dass ihr Medienkonsum ungesund geworden ist. Mehr als jede und jeder Dritte hat es selbst ganz gut im Griff, allerdings schon ungesundes Verhalten im Freundeskreis beobachtet. Die häufigsten Auswirkungen des übermäßigen Medienkonsums waren Kopfschmerzen (55 Prozent), Schlafstörungen (53 Prozent), Konzentrationsschwierigkeiten (46 Prozent) und Abgeschlagenheit (37 Prozent).

"Medienscouts sind Bindeglied zwischen Eltern, Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern. Mit ihrem Einsatz zeigen sie, wie digitale Gesundheitskompetenz fester Bestandteil der Präventionsarbeit sein kann", betont Manon Austenat-Wied, Leiterin der TK-Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern.

Medienkonsum auf hohem Niveau

Mehr als jede bzw. jeder zweite Medienscout ist täglich mehr als drei Stunden online (52 Prozent), mehr als jeder Sechste sogar mehr als fünf Stunden (17 Prozent). Dabei sind die Nutzung von Messenger-Diensten (91 Prozent), Musik hören (85 Prozent), soziale Netzwerke (75 Prozent) und die Recherche für Hausaufgaben (74 Prozent) die Hauptaktivitäten. 94 Prozent der Medienscouts hatten bereits mit 12 Jahren ein eigenes Handy.

Vorträge und Workshops für mehr Medienkompetenz

Neben den Hauptvorträgen von Jens-Bastian Eppler "Was kann KI und was nicht? Künstliche Intelligenz zwischen Hype, Alltag und moralischer Verantwortung" und von Johanna Degen "Liebe & Medien: Alles geht, aber ist alles okay?", erwartet die Medienscouts ein vielfältiges Workshopprogramm. Neben den Präventionsprogrammen der TK, wie "Gemeinsam Klassen sein", "Krisenchat" und "mental²", werden zahlreiche weitere praktische Anwendungen und Inhalte vermittelt. So gibt es beispielsweise weitere Workshops zu Cybermobbing, Deep Fakes, positiver Körpersprache, KI und digitaler Balance.

Hinweis für die Redaktion

An der Umfrage, welche im Vorfeld der Bundesjugendkonferenz Medien unter den Medienscouts durchgeführt wurde, nahmen 253 Scouts teil.

Das Rostocker Start Up Tweedback hat die Umfrage in Zusammenarbeit mit dem Verein Die Pixelpioniere e. V. und der TK durchgeführt und unterstützt die Konferenz mit Live-Umfragen.

In diesem Jahr nehmen 221 Scouts, 49 Betreuerinnen und Betreuer aus zehn Bundesländern an der BJKM im Scan Hotel City Rostock teil.

Datum der Veröffentlichung: 14.11.2025

Ansprechpartner Presse

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Kevin Nowotka Pressereferent
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