09/11/2025 | Press release | Distributed by Public on 09/11/2025 04:11
Baubetriebshof bewirtschaftet immer mehr Grünflächen extensiv
Veröffentlicht am 11.09.2025
Schon vor mehr als zehn Jahren hat der städtische Baubetriebshof auf mehreren Grünflächen damit begonnen, die Pflege grundlegend umzustellen: Weniger Eingriff für mehr natürliche Vielfalt. Stadtgärtner Ingo Kappel erläutert: "Auch hier im Münsterland sind in den vergangenen Jahrzehnten viele strukturreiche Wiesen verschwunden, dabei haben viele heimische Pflanzen und Tiere ihren Lebensraum verloren. Wir setzen uns deshalb dafür ein, artenreiches Grünland wiederherzustellen: Unser Ziel ist es, die Vielfalt in unsere Grünanlagen zurückzubringen und die Natur langfristig zu unterstützen."
Mehr natürliche Vielfalt bedeutet in diesem Fall auch weniger Arbeit: Insgesamt zehn Hektar werden nicht mehr regelmäßig gedüngt und alle paar Wochen mit dem Rasenmäher geschnitten, sondern nur noch zweimal im Jahr gemäht.
Der erste Schnitt erfolgt im Juni/Juli. Dabei wird jeweils nur ein Drittel der Fläche mit einem Scheibenmäher gemäht. Die Mahd bleibt einige Tage liegen, wird dann zusammengerecht, mit dem Ladewagen aufgenommen und abgefahren. So können sich Tiere in die nicht gemähten Bereichen zurückziehen und Samen haben Zeit, sich zu verbreiten. Als Orientierung dient die Blüte der Margerite: Ist sie verblüht, beginnt die Mahd. Der zweite Schnitt folgt im August/September. Auch hier bleiben Teilflächen stehen, damit Insekten und Kleintiere Rückzugsräume und Überwinterungsmöglichkeiten finden.
"Im Gegensatz zu den früher "ordentlich" gemähten Rasenflächen bieten die naturnah bewirtschafteten Wiesen viel mehr Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Tiere. Wir haben beobachtet, wie die Vielfalt an Blühpflanzen von Jahr zu Jahr zunahm und sich Strukturen bilden, die Nahrung, Schutz und ökologische Vielfalt bieten", sagt Klimamanagerin Johanna von Oy. Sie betont, dass die extensive Bewirtschaftung also nicht nur Pflegeaufwand spart, sondern auch selten gewordene Blühwiesen zurückbringt.
Damit die Initiative weitere Kreise zieht, arbeitet der Baubetriebshof eng mit dem Naturschutzzentrum Hof Schoppmann zusammen. Gemeinsam werden Wegränder, etwa an Wirtschaftswegen in Harle oder am Coesfelder Berg, aufgewertet. Dazu wird anderswo gewonnenes Mahdgut aufgebracht, so dass sich Pflanzensamen verteilen. Verschiedene Arten haben sich bereits wieder am Wegesrand angesiedelt, etwa Flockenblume, Wilde Möhre, Odermennig, Wiesenkerbel oder Vogelwicke. Am Straßenbegleitgrün in Harle können wieder Arten wie Steinsame, Wiesenlauch und Waldhyazinthe entdeckt werden. Ingo Kappel sagt: "Ein Zeichen, dass auch am Wegesrand die Vielfalt zurückkehrt."
Vielfalt auf folgenden Grünflächen:
Zurück