10/10/2025 | Press release | Distributed by Public on 10/10/2025 14:41
Lindau (Bodensee) - Zwischen 18:30 Uhr und 21.15 Uhr haben rund 520 Einsatzkräfte und Beteiligte den Ernstfall geprobt - mit zwei realitätsnahen Szenarien im Westallgäu. Ziel war es, das Zusammenspiel über Organisations- und Ländergrenzen hinweg zu stärken und Abläufe unter Alltagsbedingungen zu testen. Mitgewirkt haben Einheiten der Feuerwehren, des THW, des Bayerischen Roten Kreuz (BRK), Polizei, Rettungshunde, PSNV, Katastrophenschutz sowie das Landratsamt Lindau. Aus den Nachbarregionen unterstützten zudem Kräfte aus dem Oberallgäu, aus Vorarlberg und aus Baden-Württemberg.
Um 18.30 Uhr ging über die Integrierte Leitstelle in Kempten die Meldung über einen Unfall an auf der Staatsstraße 2378 nahe der Landesgrenze zwischen Scheidegg und Möggers ein. Kurz darauf wurde die Alarmierung erhöht: Massenkarambolage mit mehreren Verletzen. Die Schadenslage: Acht Personen verletzt und eine verletze Kuh sowie mehrere tausend Liter Diesel. Die zweite Schadenslage ging etwa eine Stunde später ein, ein Großbrand in einem Sägewerk in der Nähe von Grünenbach mit starker Rauchentwicklung.
Die Übungsverantwortlichen hatten sich für die über 400 Einsatzkräfte im Laufe des Abends immer wieder neue Entwicklungen einfallen lassen. So wurden bei dem Unfall an der Staatsgrenze neben der Versorgung der Schwerverletzen auch noch eine Hundestaffel benötigt, nachdem fünf Jugendliche unter Schock in den Wald gerannt waren. Außerdem floss Diesel in den Riedbach. Und bei dem Großbrand nahe Grünenbach musste ein benachbartes Altenheim aufgrund der Rauchentwicklung evakuiert werden. Außerdem drohte der Brand aufgrund des Funkenflugs sich auf ein Waldstück auszubreiten.
Das Wichtigste vorab: Alle Beteiligten haben die Übung wohlbehalten gegen 21.15 Uhr abgeschlossen. "Mein großer Dank gilt allen Einsatz- und Hilfskräften, den Organisatorinnen und Organisatoren, meinen Kollegen aus dem Landratsamt sowie den Unterstützenden aus den Nachbarregionen, die einen Freitagabend für diese Übung geopfert haben. Wir sind ein kleiner Landkreis, haben kurze Wege und die Einsatzkräfte kennen sich. Das macht sich bezahlt. Aber auch über die Landkreis- und Ländergrenzen hinweg verläuft die Zusammenarbeit reibungslos. Der heutige Abend hat eindrucksvoll gezeigt, wie gut wir im Landkreis Lindau zusammenarbeiten - verlässlich, ruhig und mit Blick auf die Menschen," resümiert Landrat Elmar Stegmann, der sich als Leiter der Katastrophenschutzbehörde an beiden Schadensorten ein Bild von der Lage gemacht hat. Ein besonderer Dank gilt auch dem Verpflegungsteam des BRK, das im Anschluss alle Teilnehmenden verlässlich mit einer warmen Mahlzeit versorgt hat.
Schon jetzt kann als Resümee gefasst werden: Die Übung verlief erfolgreich. Eine intensive Nachbearbeitung der Übung und die Prüfung möglicher Verbesserungspotenziale erfolgt dann in den nächsten Tagen. Denn ebenfalls an der Übung teilgenommen haben Beobachter, die nun ihre Einschätzung abgeben. "Es sind realistische Szenarien, die heute hier geprobt wurden. Solche Übungen sind wichtig als Vorbereitung für einen Ernstfall, der hoffentlich nie eintritt," so Landrat Elmar Stegmann abschließend.
Großübung Katastrophenschutz Einsatzort Unfall Staatsstraße
Großübung Katastrophenschutz Einsatzort Sägewerk