10/27/2025 | News release | Distributed by Public on 10/28/2025 02:15
Die Aufhebung des Neubauverbots für Kernkraftwerke im indirekten Gegenvorschlag zur Blackout-Initiative erweitert den energiepolitischen Handlungsspielraum. Der Bundesrat sendet mit der Vorlage, die derzeit im Parlament beraten wird, eine wichtige Botschaft: Die Kernenergie kann künftig Teil der langfristigen Versorgungssicherheit sein und die Nuklearforschung soll wieder gestärkt werden. Schliesslich muss ein grosser Mythos aus der Welt geschaffen werden: Eine Aufhebung des Neubauverbots für Kernkraftwerke bremst den Ausbau der erneuerbaren Energien nicht. Wer das denkt, der irrt. Die wahren Bremser oder gar Verhinderer sind Umwelt-NGOs, die am Sonntag den Ausbau der Erneuerbaren predigen und am Montag die Einsprache schreiben. Der WWF Wallis, Pro Natura Wallis und die Stiftung Landschaftsschutz bekämpfen die geplante Alpen-Solaranlage Gibidum oberhalb von Visperterminen (45 GWh). Der Grimselverein bekämpft das Wasserkraftwerk Trift (145 GWh). Und der Verband Freie Landschaft Schweiz bekämpft Windkraftanlagen ganz grundsätzlich.
Die zunehmende Elektrifizierung für Netto-Null bis 2050 erfordert einen von Swissmem voll unterstützten massiven Ausbau der erneuerbaren Energien sowie eine Steigerung der Energieeffizienz. Kernenergie soll aber, auch für die Wettbewerbsfähigkeit der Tech-Industrie, mittel- bis langfristig als Option erhalten bleiben.
Gastkommentar von Jean-Philipp Kohl, Vizedirektor und Leiter Wirtschaftspolitik, Tages-Anzeiger 22.10.2025