09/28/2025 | Press release | Archived content
Guten Tag allerseits!
Zunächst möchte ich Herrn Ministerpräsident Robert Fico, den Bürgermeister von Párkány und unsere slowakischen Freunde von der anderen Seite der Donau begrüßen. Ich begrüße die Einheimischen und die Ungarn aus Párkány. Vielen Dank für die Einladung, dass ich heute hier bei Ihnen sein darf. Danke, Robert, dass ich heute hier mit dir zusammenstehen darf! Robert kann etwas, das in Europa nur er allein kann. Wenn die Slowakei irgendwie aus der Bahn gerät, dann kehrt er zurück und bringt die Dinge wieder in Ordnung. So ist es auch jetzt, ich weiß nicht, zum wievielten Mal er das schon macht, aber sicher wird es ihm auch diesmal gelingen. Wir wünschen Euch viel Erfolg, lieber Robert! Herzlichen Glückwunsch auch zur Verfassungsänderung! Es ist gut, dass wir nicht allein sind. Es ist gut, wenn man normale Nachbarn hat, das wertet auch die eigene Immobilie auf. Robert hat es nicht erwähnt, aber ich sage Ihnen, dass auch in die Verfassung aufgenommen wurde, dass Mann und Frau gleichrangig sind. Auch dazu gratuliere ich! Weißt du, Robert, hier in Ungarn kämpfen wir Männer schon seit langem dafür. Der Ministerpräsident hat auch erwähnt, dass wir in der internationalen Politik zu unterschiedlichen politischen Lagern gehören. Wir sind auf der rechten Seite, er auf der linken. Immer wenn ich ihn treffe, denke ich, dass wir das auch brauchen: Eine auf nationalen Grundlagen basierende Linke, dann wäre das öffentliche Leben in Ungarn sofort friedlicher.
Liebe Einwohner von Esztergom!
Ihre Stadt hat einen besonderen Platz im Herzen der Ungarn. Am Freitag war ich in Debrecen, wo wir eine riesige Fabrik übergeben haben. Ich habe den Einheimischen gesagt, dass ich nach Esztergom kommen werde, und sie haben mich gebeten, Ihnen die Grüße der Debrecener zu überbringen. Gestern war ich in Becsehely - das liegt westlich, im Komitat Zala, eine Gemeinde mit zweitausend Einwohnern -, wo ich an einem nationalen Treffen von Schnapsbrennmeistern teilgenommen habe, deren Produkte nicht in den Handel kommen. Auch dort habe ich gesagt, dass ich heute hierher kommen werde, und auch sie haben mir gesagt, ich solle die besten Wünsche der Einwohner von Becsehely in Esztergom überbringen. Und das zeigt deutlich, dass Esztergom in ganz Ungarn großes Ansehen genießt. Auch ich bin stolz darauf, Ihr Ehrenbürger sein zu dürfen. Das ist eine große Ehre, denn meine Alma Mater, meine Mittelschule, ist in Székesfehérvár. Es gibt eine große Debatte darüber, welche Stadt die erste Hauptstadt Ungarns war: Esztergom oder Székesfehérvár? Ich kann mit folgendem Satz Frieden stiften: Es ist sicher, dass Esztergom die erste Stadt Ungarns war. Schließlich gründete König István hier das Ungarn, dessen Bürger wir bis heute sein dürfen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Zum dritten Mal darf ich hier am Kopfende der Mária-Valéria-Brücke eine Rede halten. Das erste Mal war es 2001, beim Wiederaufbau. Was für eine historische Tat das war! Wenn Sie sich daran erinnern. Dann 2021, zum zwanzigsten Jahrestag des Wiederaufbaus, und jetzt zum 130. Jahrestag. Aber kein einziges Mal konnte ich hier mit Robert Fico stehen. Dabei ist er der am längsten amtierende, unverwüstliche und unbesiegbare Ministerpräsident in der Geschichte der Slowakei. Danke, dass du hier bist, Robert, damit ist heute die Ordnung wiederhergestellt. Im Namen aller Ungarn und der ungarischen Regierung sage ich: Wir alle begrüßen dich mit Respekt in unserer Mitte. Wer die europäische Politik verfolgt und versteht, kann sehen, dass uns nicht nur die gemeinsame Geschichte und die ähnliche Kultur verbinden, sondern auch die internationalen politischen Herausforderungen. Die Interessen der Slowaken und Ungarn, der Slowakei und Ungarns gehen in der internationalen Politik in die gleiche Richtung. Die Geschichte der Brücke lehrt uns, dass die Ungarn und die Slowaken gemeinsam stärker sind als getrennt. Wenn wir zusammenarbeiten, profitieren wir beide davon. Und nun lassen Sie uns darüber sprechen, dass es kein Zufall ist, dass diese Brücke bereits zweimal zerstört wurde, nach dem Ersten und nach dem Zweiten Weltkrieg.
Meine Damen und Herren!
Wir wollten keinen der beiden Kriege. Weder die Ungarn noch die Slowaken wollten an einem der beiden Weltkriege teilnehmen. Dennoch wurden wir an die Front geschickt, unser Leben wurde unter Berufung auf imperiale Interessen auf den Kopf gestellt. Mit dem Wiederaufbau der Brücke haben beide Völker gleichzeitig zum Ausdruck gebracht, dass sie keine weiteren Brücken zerstörenden Kriege in Europa wollen. Als ich zum ersten Mal hier stand, war auch Erweiterungskommissar Verheugen hier, und damals haben wir, Slowaken, Ungarn und der Vertreter der Union, mit unserem gemeinsamen Auftreten zum Ausdruck gebracht, dass wir der Europäischen Union beitreten wollen, die dazu berufen ist, den Frieden auf dem Kontinent zu garantieren. Ich schlage vor, wir lassen die Worte "der Europäischen Union, die dazu berufen ist, den Frieden auf dem Kontinent zu garantieren" auf uns wirken. Seitdem hat sich die Welt jedoch stark verändert. Wie die alten Reiche, die uns verkrüppelten, hat sich auch die Europäische Union zu einem Kriegsprojekt gewandelt. In Brüssel wird offen gesagt, dass die Aufgabe des nächsten Jahrzehnts darin besteht, Russland an der Ostfront zu besiegen, d. h. alle Europäer, alle europäischen Wirtschaftsakteure und alle europäischen Nationalstaaten sollten diesem Ziel dienen, wenn sie zur Union gehören. Wir Ungarn wollen das nicht, aber man will uns dennoch dazu zwingen. Das, meine lieben Freunde, nennt man Unterdrückung. Wir sind darüber nicht sehr überrascht. Wir haben so etwas schon einmal erlebt. Ich erinnere mich, dass man in der kommunistischen Zeit von Freiheit sprach, sogar die Zeitung hieß so, aber natürlich bedeutete das Unterdrückung. Wenn Brüssel heute von europäischem Frieden spricht, bedeutet das in Wirklichkeit Krieg. Die Ungarn und Slowaken wissen, was Krieg bedeutet. Die jungen Leute werden an die Front geschickt. Früher oder später werden uns unsere Güter weggenommen und für Kriegszwecke verwendet. Dann kommt die wirtschaftliche Not, und wir können nur beten, dass die Front nicht hierher kommt, denn dann bleibt kein Stein auf dem anderen. Auch von dieser Brücke ist nach dem Ersten und auch nach Zweiten Weltkrieg nichts übrig geblieben. Diese Brücke bedeutet für mich, dass wir nicht wollen, dass Europa diesen Fehler erneut wiederholt.
Meine Damen und Herren!
Wie der slowakische Ministerpräsident bereits erwähnt hat, sind die Vertreter der Brüsseler Kriegspolitik in allen mitteleuropäischen Ländern präsent. Über die Slowakei zu sprechen, das steht mir nicht zu. Von hier aus kann man gut sehen, was dort drüben vor sich geht. Aber ich kann sagen, dass sie in Serbien Unruhe stiften. Und hier in Ungarn sind sie auch am Werk. Sie sind leicht zu erkennen. Sie sind aggressiv, gewalttätig, sie drohen. Bei uns, lieber Robert, kommen sie mit Schusswaffen zu öffentlichen Versammlungen. Sie drohen ehrbaren Menschen mit der Hinrichtung, sie beleidigen und belästigen sogar alte Priester in Kirchentoren. Hier bei uns, Robert, sind sie alle Leute aus Brüssel. Fake-News-Verbreitung, Verleumdung, Flüsterpropaganda, und ihr Ziel ist die Destabilisierung, aber das weißt du besser als ich. Wir leben in Zeiten, in denen Besonnenheit, Gelassenheit und Kaltblütigkeit gefragt sind, und wir müssen immer wieder sagen, dass wir an die Kraft der Liebe und der Solidarität glauben.
Lieber Robert! Sehr geehrter Herr Ministerpräsident! Liebe Einwohner von Párkány und Esztergom!
Wer aus der Vergangenheit lernt, schützt die Zukunft. Ich möchte unseren slowakischen Freunden im Namen von uns allen versichern, dass wir Ungarn daran arbeiten, dass diese Brücke nie wieder neu gebaut werden muss. Aber wir tun gerne, was Sie vorgeschlagen haben: Wir bauen eine weitere Brücke zwischen Esztergom und Párkány! Eine Lastbrücke wäre wirklich nützlich. Ich kann Ihnen sagen, dass die Vorbereitungsarbeiten bereits begonnen haben, die Pläne liegen auf dem Tisch, und das Geld werden wir schon irgendwie aufbringen. Und ich hoffe, dass wir uns bei der Einweihung dieser Brücke wiedersehen werden. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Gott sei über uns allen, Ungarn vor allen Dingen! Vorwärts, Ungarn!