WHO - World Health Organization Regional Office for Europe

10/29/2025 | Press release | Distributed by Public on 10/30/2025 10:06

Regierungen in ganz Europa und Zentralasien nehmen neue WHO-Strategie an, um jedem Kind einen gesunden Start ins Leben zu ermöglichen

Alle 53 Mitgliedstaaten in der Europäischen Region der WHO haben heute einstimmig eine mutige neue Strategie zur Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Kindern und Jugendlichen in ganz Europa und Zentralasien angenommen.

Der gemeinsam mit dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) entwickelte Rahmen mit dem Titel "Ein gesunder Start in ein gesundes Leben: eine Strategie zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Kindern und Jugendlichen in der Europäischen Region der WHO (2026 2030)" enthält eine klare Vision für eine Region, in der jedes Kind und jeder Jugendliche bei guter - körperlicher, geistiger und sozialer - Gesundheit aufwachsen, lernen und gedeihen kann.

Die auf der 75. Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa in Kopenhagen angenommene Strategie ist das Ergebnis umfassender Konsultationen mit Regierungen, Experten, der Zivilgesellschaft und jungen Menschen. Sie zielt darauf ab, seit Langem bestehende Ungleichheiten bei der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu beseitigen und auf neue Herausforderungen zu reagieren - von psychischer Gesundheit und digitalen Risiken bis hin zu den Auswirkungen von Armut, Klimawandel und Konflikten auf das Leben junger Menschen.

"Bei dieser Strategie geht es um Fairness und die Zukunft", erklärte Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa. "Jedes Kind verdient einen gesunden Start, und jeder Jugendliche verdient die Chance, sein Potenzial voll auszuschöpfen. Durch Investitionen in Gesundheit, Schutz und Teilhabe in jungen Jahren investieren wir in stärkere und widerstandsfähigere Gesellschaften für künftige Generationen."

Stärkere Grundlagen für das Leben schaffen

Die neue Strategie fordert die Länder auf, ihre Gesundheitssysteme und Sozialpolitik zu stärken, um Kinder und Familien von Anfang an zu unterstützen. Sie fordert die Regierungen nachdrücklich dazu auf, zugängliche und integrative Leistungen der Mutterschaftsversorgung zu gewährleisten, die frühkindliche Entwicklung und die präventive Gesundheitsversorgung zu fördern und umfassende, hochwertige Leistungen anzubieten, die auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zugeschnitten sind.

Darüber hinaus hebt die Strategie hervor, wie wichtig es ist, Kinder vor Schaden zu bewahren, z. B. vor Gewalt, kommerzieller Ausbeutung, ungesunden Produkten und den möglichen negativen Auswirkungen der sozialen Medien. Die Schaffung sicherer physischer, sozialer und digitaler Umfelder ist eine zentrale Säule des Plans.

"Kinder und Jugendliche sagen uns, was sie brauchen: sie wollen Sicherheit und sie wollen gesehen und gehört werden", erklärte Dr. Natasha Azzopardi-Muscat, Direktorin der Abteilung Gesundheitssysteme bei WHO/Europa. "Diese Strategie berücksichtigt ihre Stimmen und fordert ihre aktive Beteiligung an der Gestaltung von Handlungskonzepten und Leistungsangeboten, die ihr Leben betreffen."

Inangriffnahme dringender Prioritäten

Die Strategie fordert die Länder nachdrücklich dazu auf, an mehreren Fronten entschlossen zu handeln:
  • Gesundheitliche Chancengleichheit und Inklusion: Verringerung der Belastung durch vermeidbare Krankheiten und soziale Ausgrenzung, insbesondere für Kinder und Jugendliche, die unter prekären Bedingungen leben.
  • Psychische Gesundheit: Bekämpfung der steigenden Belastung durch Stress, Ängste und Depressionen unter jungen Menschen und Gewährleistung des Zugangs zu angemessener Versorgung und Unterstützung.
  • Gesundheitsförderliche Schulen: Stärkung der Rolle von Schulen als zentrale Orte der Gesundheitsförderung, an denen das Bildungs- und Gesundheitswesen zusammenarbeiten, um das körperliche, geistige und soziale Wohlbefinden von Schülern zu fördern.
  • Sichere und unterstützende Umfelder: Verbesserung der Bedingungen in den Bereichen Bildung, Wohnen, Ernährung und körperliche Betätigung, Verringerung der Exposition gegenüber schädlichen kommerziellen Einflüssen und Stärkung der Unterstützung für Familien und Gemeinschaften.
  • Digitales Wohlbefinden: Schutz von Kindern vor Online-Schäden bei gleichzeitiger Förderung der Vorteile eines sicheren und gesunden digitalen Engagements.
  • Teilhabe und Befähigung: Gewährleistung, dass Kinder und Jugendliche nicht nur Nutznießer, sondern aktive Partner bei der Gestaltung und Bewertung von Handlungskonzepten sind, die sie betreffen.

Messbare Fortschritte und Rechenschaftslegung

WHO/Europa und UNICEF werden die Länder bei der Umsetzung der Strategie unterstützen und einen auf die nationalen Prioritäten und Zielvorgaben abgestimmten Rahmen für die Überwachung und Rechenschaftslegung entwickeln. Die erzielten Fortschritte werden in Form eines Halbzeitberichts im Jahr 2027 und eines Abschlussberichts im Jahr 2030 verfolgt.

Die Strategie stützt sich auf das langjährige Engagement von WHO/Europa für einen Lebensverlaufansatz, der anerkennt, dass Gesundheit im Erwachsenenalter bereits in der Kindheit beginnt und dass Investitionen in frühen Jahren lebenslange Vorteile für den Einzelnen und die Gesellschaft mit sich bringen.

Ein Aufruf zum gemeinsamen Handeln

Die Annahme der Strategie erfolgt zu einer Zeit, in der Europa die weltweit höchste Lebenserwartung verzeichnet. Dennoch sind Kinder und Jugendliche in vielen Ländern noch immer mit anhaltenden Ungleichheiten beim Zugang zur Gesundheitsversorgung, steigenden Raten psychischer Probleme und einer zunehmenden Belastung durch schädliche kommerzielle und digitale Einflüsse konfrontiert.

Die neue Strategie fordert koordinierte, ressortübergreifende Maßnahmen, die Gesundheits-, Bildungs-, Umwelt- und Sozialsysteme miteinander verbinden. Sie ermutigt jedes Land, nationale Prioritäten festzulegen, messbare Ziele zu setzen und eng mit Gemeinschaften, Eltern und Jugendorganisationen zusammenzuarbeiten.

"Die Zukunft der Region hängt von der Gesundheit und dem Glück ihrer Kinder ab", sagte Dr. Kluge. "Diese Strategie gibt uns einen gemeinsamen Fahrplan an die Hand und die gemeinsame Verantwortung, sicherzustellen, dass jedes Kind überall in der Region die Möglichkeit hat, gesund, selbstbewusst und behütet aufzuwachsen."

Hintergrund

Die "Strategie zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Kindern und Jugendlichen in der Europäischen Region der WHO (2026-2030)" ist Teil der umfassenderen Vision von WHO/Europa, im Rahmen des Zweiten Europäischen Arbeitsprogramms 2025-2030 gesundheitliche Chancengleichheit zu fördern und die Gesundheitssysteme zu stärken. Sie steht im Einklang mit dem Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte des Kindes und unterstützt die Umsetzung der Strategien der Europäischen Union für Pflege und Jugend.

WHO - World Health Organization Regional Office for Europe published this content on October 29, 2025, and is solely responsible for the information contained herein. Distributed via Public Technologies (PUBT), unedited and unaltered, on October 30, 2025 at 16:06 UTC. If you believe the information included in the content is inaccurate or outdated and requires editing or removal, please contact us at [email protected]