Landkreis Saalfeld-Rudolstadt

09/23/2025 | Press release | Distributed by Public on 09/23/2025 02:41

Feuerwehr im Einsatz: Lehren aus dem Waldbrand bei Gösselsdorf

23.09.2025
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Landrat und KBI erläutern Landtagsabgeordneten Erkenntnisse aus dem Einsatz

Saalfeld. Die Landtagsabgeordneten Jonas Urbach, Claudia Heber und Maik Kowalleck trafen sich gemeinsam mit Landrat Marko Wolfram und Kreisbrandinspektor (KBI) Christian Patze im Saalfelder Schloss, um die Erfahrungen aus dem Waldbrand bei Gösselsdorf auszuwerten. Im Mittelpunkt stand die Frage, welche Erkenntnisse aus dem Einsatz gewonnen werden können und wie das Land die Feuerwehren und den Katastrophenschutz künftig noch stärker unterstützen kann. Landrat Marko Wolfram dankte dabei für die tatkräftige Hilfe des Landes.

Der Brand bei Gösseldorf war am 2. Juli 2025 um 14:24 Uhr erstmals gemeldet worden und breitete sich aufgrund der trockenen Vegetation und starker Winde schnell aus. Noch am selben Tag, um 17:30 Uhr, rief der Landkreis den Katastrophenfall aus.

Im Gespräch betonte Kreisbrandinspektor Patze, dass der Landkreis in den vergangenen drei Jahren bereits zahlreiche Vegetationsbrände erlebt habe, wodurch wertvolle Erfahrungen gesammelt wurden. Besonders wichtig sei es gewesen, frühzeitig Hilfe anzufordern und über den eigenen Zuständigkeitsbereich hinauszudenken. "Wir haben gelernt: schneller größer denken", erklärte Patze. Gleichzeitig hätten sich aber auch Herausforderungen gezeigt - insbesondere bei der Kraftstoff- und Wasserlogistik, beim Personaleinsatz und in der Abstimmung mit dem Landesverwaltungsamt. Auch die finanziellen und organisatorischen Folgen der umfangreichen Einsätze mussten bedacht werden.

KBI Patze lobte die Zusammenarbeit mit dem Land Thüringen: "Das Land unterstützte den Einsatz in mehrfacher Hinsicht: So wurden beispielsweise 120 Kanister zur Kraftstoffversorgung sowie verschiedene Handwerkzeuge aus dem Katastrophenschutzlager bereitgestellt, was die Logistik vor Ort deutlich erleichterte." Diese Hilfe trug dazu bei, dass die Einsatzkräfte effizienter arbeiten und Ressourcen schneller an die Einsatzorte bringen konnten.

Als konkrete Maßnahme schlugen Landrat Wolfram und KBI Patze vor, dauerhaft eine Verbindungsperson beim Land vorzusehen, die den Katastrophenschutz-Führungsstab des Landkreises bzw. die Einsatzleitung im Falle einer Großschadenslage unterstützt. Durch die Schnittstelle zwischen Land und Landkreis können personelle und materielle Ressourcen schneller mobilisiert werden, was die Einsatzfähigkeit in Krisensituationen deutlich stärkt.

Für Marko Wolfram und Christian Patze ist jedoch klar: Der entscheidende Faktor ist das Ehrenamt. "Unsere technische Ausstattung ist gut, aber ohne die Menschen, die sie bedienen, bleibt sie wirkungslos", betonte der Landrat. Vor allem die vielen freiwilligen Feuerwehrleute und Helfer im Katastrophenschutz - und auch hauptamtliche Kräfte - seien unverzichtbar. "Es ist entscheidend, das Ehrenamt in der Feuerwehr und bei Hilfsorganisationen attraktiver zu machen, damit auch in Zukunft, gerade in ländlichen Regionen, eine verlässliche Gefahrenabwehr gewährleistet ist."

Darüber hinaus zeigte sich im Einsatz, dass Technik, die einmal aufgebaut ist, stehen bleiben muss. Fahrzeuge des Thüringer Katastrophenschutzes und andere Großtechnik dürfen bei Personalwechseln nicht jedes Mal neu aufgebaut werden müssen. "Ab- und Aufbau kosten wertvolle Zeit - Zeit, die wir im Einsatz nicht haben", erklärte Patze.

Die Landtagsabgeordneten verließen das Treffen mit vielen neuen Informationen und Ideen, die sie nun in Erfurt einbringen können, um die Rahmenbedingungen für die Feuerwehren und das Ehrenamt landesweit zu verbessern.

Franziska Ehms
Presse- und Kulturamt

Foto: Franziska Ehms
Vlnr: KBI Christian Patze, MdL Maik Kowalleck, MdL Claudia Heber, MdL Jonas Urbach, Landrat Marko Wolfram

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