10/06/2025 | Press release | Distributed by Public on 10/06/2025 05:57
06.10.2025
Darmstadt-Dieburg. Einem der dunkelsten Kapitel der NS-Geschichte widmet sich die vhs Darmstadt-Dieburg mit zwei Veranstaltungen im Oktober und November: den Verbrechen, die im Namen der sogenannten "Rassenhygiene" an behinderten und psychisch kranken Menschen verübt wurden.
Unter dem Titel "Zwischen Schweigen und Erinnerung" beleuchtet die Historikerin Leonie Otters in einem Seminar am 24. Oktober in Dieburg lokale und überregionale Spuren von Zwangssterilisationen, medizinischen Menschenversuchen und der Ermordung von kranken und behinderten Menschen, die in der verbrecherischen Sicht des NS-Regimes als "unwertes Leben" galten. Dabei geht es auch um die lange Phase des Schweigens nach 1945 und um die heutige Erinnerungskultur. Ergänzt wird das Seminar durch die Vorstellung von Büchern, Filmen und Dokumentationen zum Thema, die Wege aufzeigen, wie sich Geschichte heute vermitteln und reflektieren lässt.
Eine Exkursion der vhs in Kooperation mit der AG Arbeit und Leben und des Kreisverbandes des DGB Darmstadt-Dieburg führt am 15. November mit dem Bus zur Gedenkstätte Hadamar. Die ehemalige Landesheilanstalt wurde im Nationalsozialismus zu einer zentralen Tötungsanstalt umfunktioniert. Zwischen 1941 und 1945 wurden dort über 15.000 Menschen mit psychischen Erkrankungen und geistigen Behinderungen ermordet. Seit 1983 erinnert die Gedenkstätte Hadamar an die Opfer und vermittelt die Hintergründe dieses historischen Ortes. Bei der Führung vor Ort erhalten die Teilnehmenden Einblick in die Geschichte der Anstalt, die Ideologie der Täter und das Schicksal der Opfer. Einige der historischen Räumlichkeiten und baulichen Anlagen sind bis heute erhalten und machen das Geschehene auf beklemmende Weise erfahrbar.
Weitere Informationen gibt es auf der Webseite https://vhs.ladadi.de.